Ein Besuch in einem Restaurant der gehobenen Klasse ist immer auch eine Frage des Geschmacks ganz gleich welcher Couleur. Die vergangenen Buchbesprechungen haben gezeigt, dass diese auf dem Teller unterschiedlicher nicht sein können. Versucht es Christian Bau mit einer asiatisch inspirierten Küche, sieht man bei Sven Elverfeld diese weniger. Nicht nur kulinarisch sondern auch optisch bestechen diese beiden Macher durch ihre Wiedererkennbarkeit, durch sogenannte „Signature Dishes“
Mit J. Robuchon veröffentlichte letztes Jahr einer der bisher vier ernannten Jahrhundertköche sein „Großes Buch der Küche“. Dass man sein Werk nur so nennen sollte, wenn es denn auch im
Ich hasse mich schon jetzt für jedes Eselsohr, jede noch so kleine Ecke oder Makel, die ich diesem Buch einmal aus Unachtsamkeit antun werde. Ganz sicher werde ich damit auch nicht an den Herd gehen um munter aus dem Buch zu kochen. Es werden also die Stoffhandschuhe gezückt...
Nicht als Kochbuch oder Rezeptsammlung für eine möglichst große Leserschaft versteht Johannes King sein Werk, sondern als Dokumentation (s)eines Lebensabschnittes auf der Insel Sylt als Gastgeber im Söl`ring Hof. Der 49-jährige Sternekoch lernte bereits in seiner frühen Kindheit auf dem Bauernhof im Schwarzwald den Wert von einfachen Gemüsesorten und dem überschaubaren Viehbestand, welcher vom Dorfmetzger verarbeitet wurde, zu schätzen.
So nach und nach sickern die ersten Informationen über den nächsten großen Wurf von Dr. Nathan Myhrvold und Maxime Bilet durch. Es wird im Gegensatz zu dem ersten sehr umfangreichen und vor allen Dingen auch nicht gerade finanziell unerheblichen Werk ein Kochbuch für die Massen an den heimischen Herden sein. 456 Seiten stark mit den gleichen Maßstäben an Perfektion und innovativen Kochtechniken, welche in auf die bewährten Klassiker zu Hause zurückgreift diese hinterfragt und Zubereitungsprozesse optimiert.
Dieses Buch ist in allen Belangen überragend. Es hat ein wenig auf sich warten lassen, jedoch wird man dafür immens belohnt. Der gebürtige Westfale, kocht seit 2008 in Rottach- Egern im Seehotel Überfahrt (2 Sterne Guide Michelin, 19 Pkt. Gault Millau) und seinem gleichnamigen Restaurant und scheint für alle normalen Otto- Normalverbraucher kein allzu bekannter Koch wie z.B. Alfons Schuhbeck oder Johann Lafer zu sein. Das hat auch seine Ursache.
Der seit letztem Jahr mit dem zweiten Stern ausgezeichnete Koch Hans Horberth nimmt sich dem Thema an und stellt diese in seinem Sammelsurium „Kulinarische Kontraste“ vor.
Ein Projekt ganz besonderer Art halte ich derzeit in den Händen. Nicht mehr und nicht weniger als ein Kochbuch für Blinde zu schaffen, hieß das Vorhaben von der Münchner Buchverlegerin Justina Hoegerl. Dass dies kein leichtes Unterfangen sein wird, konnte sie sich aus ihrer bisher gemachten Erfahrung im Bereich der Kochbucherstellung vermutlich ausmalen.
In Österreich scheint es wohl keine festgesetzte Frauenquote in den Führungsriegen zu benötigen, um es zuzulassen, dass auch das Führungspersonal von der Damenwelt gebührend vertreten ist. Dort scheint das Prinzip „Qualität setzt sich immer durch“ zu fruchten. Nicht anders ist es im Restaurant Sitzwohl zu erklären.
Die kürzlich erschiene Momentaufnahme von Norbert Niederkofler namens „Mein Südtirol“ war mir bis dato kein Begriff. Dabei hat er doch selbst zwei Sterne im Guide Michelin erkocht und war mir bisher wirklich nicht bekannt. Vollkommen zu unrecht, wie es sich mir hier offenbarte.