Im zweiten Teil meiner dreiteiligen Serie geht es um das finale Vorstellen der Gerichte und dem Storytelling der Signature Dishes, welches ein enorm wichtiger Punkt bei dem finalen Wettbewerb, dem San Pellegrino Young Chef Award ist. In meinen Augen ist es der einflussreichste, internationale Nachwuchswettbewerb überhaupt. Bei der Teilnahme im Finale liegt ein gehöriges Maß an Verantwortung auf den Schultern, da die Köchezunft Deutschlands dort vor internationalem Publikum vertreten wird. Doch man schickt den Finalisten nicht unvorbereitet nach Mailand. Der spätere Gewinner wird ein Jahr lang von keinem Geringeren als dem 2-Sterne-Koch Daniel Gottschlich gefördert und gefordert.
Mit der Region Potsdam bin ich schon aufgrund dessen, dass ich dort für einige Jahre gelebt hatte, ganz besonders verbunden. Der Mix aus Seen, Wäldern und idyllischen Gärten ist so in diesen Breitengraden nicht alltäglich. Das einzige, worauf man als Potsdamer verzichten musste, ist gehobene Gastronomie. Denn diese gab es merkwürdiger Weise eher spärlich, gleich wohl doch in Potsdam finanzkräftige Anwohner in ihren Villen leben. Die Auswahl war bis bis vor kurzem noch recht eingeschränkt. Doch das änderte sich schlagartig mit dem Engagement von keinem Geringeren als Günther Jauch, welcher sich nach langem Engagement die Villa Kellermann sichern konnte, um daraufhin mit Unterstützung von Tim Raue einen traditionellen Ort der Zusammenkunft wieder zum Leben erwecken wollte.
Das Buch von Tim Raue mit den Rezepten aus der Brasserie Colette gehört für meine Begriffe in jedes heimische Kochbuchregal. Es birgt viele spannende Zubereitungsanleitungen und Impressionen aus Frankreich, speziell Paris. Mit dem sehr erfolgreichen Konzept ist er mit seinem Kulinarischen Direktor Steve Karlsch eifrig dabei, die traditionelle Brasserie- Kultur in modernem Gewand unter das Volk zu bringen. Wie genau das stattfindet, könnt Ihr in diesem Rezeptauszug einmal genauer anschauen.
Wir erleben gerade schwierige Zeiten, in der vermutlich das eigene Heim der Ort der Stunde für die nächsten Wochen sein wird. Grund genug sich mit dem bestmöglichten Lesestoff einzudecken. Eine großartige Wahl dafür scheint mir das brandneue Kochbuch von Tim Raue zu sein, welcher sich zusammen mit Steve Karlsch für die Geschicke der Brasserie Colette in Konstanz, München und nicht zuletzt auch Berlin verantwortlich zeigt. Dieses Kochbuch vermittelt wie kaum ein zweites den perfekten Moment, den man in den vielen Brasserien Frankreichs erleben kann. Warum das so ist und was mir an dem Buch etwas sauer aufstößt, erfahrt Ihr in dieser Buchbesprechung.
Für Tim Raue läuft es schon sehr lange ziemlich gut. Es vergeht kaum ein Jahr in dem kein Restaurant mit ihm als Consultant eröffnet wird. Er ist äußerst umtriebig und