Tim Raue hat jüngst großen Grund zur Freude gehabt. Denn trotz coronabedingtem Lockdown hat er es geschafft, das Restaurant weiterhin auf höchstem Niveau zu halten. Er wurde mit großartigen 19,5 Punkten im Führer des Gault & Millau geadelt. Wieder mal zeigt das Ausnahmetalent, dass er es nach wie vor versteht, Spitzenleistung zu zeigen, ganz gleich, ob es einen regelmäßigen Rhythmus gibt oder nicht. Das kann man wunderbar an dem derzeit verfügbaren Lockdown Menü erkennen. Hier liefert er einfach nur ab. Wie kaum ein zweiter performt er mit einem grandiosen Menü auf äußerst preiswerte Weise. Es folgt ein Bericht über den Lieferdienst vom Restaurant Tim Raue.
Auf Instagram ist es nicht schwer, immer wieder neue Talente zu finden. In meiner Serie #instagramselected suche ich seit mehr als drei Jahren unter dem Hashtag Talente. Es ist bereits eine stattliche Sammlung zusammengekommen und sie wächst stetig weiter, weil immer mehr Herdkünstler diesen Hashtag nutzen, um genau wie Zaida Zincenco ein kleines Feature auf meiner bescheidenen Seite zu erhalten. In Zeiten, wo die Corona Pandemie sämtliche Marketing Budgets sprengt, ist das meine Art, diese Talente zu supporten. Mit dem Gang The late autumn walk in the Forest ist mir Zaida aufgefallen, so dass ich nicht umhin kam, sie nach diesem Rezept zu fragen. Und was soll ich sagen, hier ist es.
Kollegen, Wir müssen mal die Kirche im Dorf lassen. Die Restaurants werden schließen. Das wird ab dem nächsten Montag umgesetzt werden. Das ist tragisch und für mein persönliches Empfinden eine notwendige Konsequenz. Der Umgang mit diesem Beschluss der Regierung, die einstimmig ausfiel, ist höchst divers, doch schlägt er bei den meisten Gastronomen ins Negative, weil sie sich im Stich gelassen fühlen und befürchten, dass dadurch die Hälfte der Konzepte sich nicht mehr erholen wird. Doch empfinde ich das Verhalten und die zugesagten Unterstützungen alles andere als verantwortungslos und würde im Entferntesten nicht dazu übergehen, das Verhalten als doppelte Dummheit zu bezeichnen, wie es ein bekannter Küchenchef gestern getan hat. Ganz im Gegenteil.
Tag für Tag lesen wir, dass ein neuer je gemessener Höchststand der Coronainfektionen gemessen wurde. Das ist bedauerlich und dem Einhalt zu gebieten ist auch unter uns Gastronomen oberstes Prinzip, um zu gewährleisten, dass wir auch morgen noch den Laden aufsperren können. Marie- Anne Raue fordert eine Zertifizierung für hygienisch sichere Restaurants. Konzepte, die sich daran halten und obendrein mehr tun, sollen länger als andere Restaurants geöffnet haben dürfen. Ich bin stattdessen eher für eine alternative Methode, denn solche Corona- Zertifikate gibt es bereits.
In meinem nächsten Teil der Serie instagramselected stelle ich die Köchin Chantelle Nicholson vor. Ihr Beitrag mit den Erbsentortellini hat enorm viel Zuspruch bei den Followern auf Instagram erhalten, so dass ich nicht darum herum kam, sie nach dem Rezept zu fragen. Sie lies sich nicht zweimal bitten und “et voilà”, hier ist es auch schon. In ihrer erbsenlastigen Speise zeigt sie, was sie aus einer banalen Erbse so alles herausholen kann. Dabei schreckt sie auch nicht vorm Räuchern zurück.