Es ist kein Land in Sicht. Die deutsche Gastronomielandschaft gibt sich auf. Es gibt keine Lösungsansätze, das System strukturell zu verändern, um den Arbeitsmarkt im gastronomischen Sinne widerzubeleben. Dabei gäbe es viele Möglichkeiten , doch es scheint hier nicht den konsequenten Willen zu geben. Stattdessen können die Restaurants teilweise ihre Pforten nicht öffnen, um das Geschäft zuzulassen, weil Arbeitskräfte dem Markt fernbleiben. Was konkret die Probleme sind, dessen sind sich alle einig. Daraus die notwendigen Maßnahmen zu ziehen, drängt sich jedoch nicht allen auf.
Berlin hat viele kulinarische Ecken, bei denen es eine hohe Dichte an Restaurants und Bars gibt, bei denen du nichts falsch machen kannst. Solch eine Ecke ist zum Beispiel die Gegend rund um die Große Hamburger Straße. Dort tummeln sich für jeden Geschmack die unterschiedlichsten Konzepte. Magst du Burger, gehst du zu Shiso Burger - ist Sushi Dein Ding, solltest Du mal im Kuchi vorbeischauen - ein Benchmark für die besten Ramen der Stadt wird das Cocolo Ramen sein - Soul Food aus der Bowl findest du im Beets&Roots - die besten Döner der Stadt hat Kebab with Attitude - willst du einen Abend mit bestem Essen und Wein genießen ist das CORDO genau dein Ding.
So stelle ich mir die 20er Jahre in Manhattan vor. Nur dass ich dafür nicht über den Teich reisen muss, um das zu erleben. Das GOLVET tischt großartig auf und zelebriert eine internationale Küche, die dennoch auf regionale Elemente setzt. Der gerade mal 27 Jahre alte Chefkoch Jonas Zörner spielt auf der ganz großen Klaviatur und überzeugt mit einer leidenschaftlichen Raffinesse. Ich habe das Restaurant für Euch besucht.
Rebecca und Jared Bassoff lassen sich nicht unterkriegen. Sie halten tapfer durch und trotzen diesem nicht enden wollenden Lockdown mit ihrem Casual Dining Konzept im Takeaway oder gar Delivery Format. Dabei inspiriert die beiden seit je her die Küche im Family Style Format. Regionale Zutaten werden zu internationalen Klassikern wie einer Sauerteigpizza, Square Pie im NY Style oder einem Hähnchenschnitzel oder Grilled Cheese verarbeitet. Vor allen Dingen geht eines nicht verloren – der spezielle Charme des Hausgemachten, der spürbar mit viel Leidenschaft und Hingabe Tag für Tag die Räume des Estelle Dining verlässt.
Weltoffen und aufgeschlossen. Das sind die Schlagworte, welche das Dae Mon für sich erhebt. Der Name selbst ist koreanisch und steht für „Großes Tor zum Monbijouplatz“. Es ist als Einladung an alle zu verstehen. Da zu dieser Zeit, an eine offene Gastronomie nicht zu denken ist, ist das Projekt „Dae Hom“ – „Großes Tor zu dir nach Hause“ – entstanden. Dessen Kern ist ein 4- Gang Menü, welches der Gast nach Hause geschickt bekommt. Dieses Paket ist letzten Samstag bei mir eingetroffen und wurde natürlich einmal komplett durchgetestet. Wie es bei mir angekommen ist, erfährst du im ausführlich Bericht.
Diese Woche war eine recht turbulente Woche. Der Guide Michelin hatte in Zeiten von Corona so getan als gäbe es die Pandemie nicht und fleißig auf- und abgewertet. Eigentlich hätten sie neben dem Faelt das neue Restaurant Brikz mit als Sternerestaurant aufnehmen können. Doch dazu kam es nicht, obwohl die Leistung des Lieferdienstes aus dieser kulinarischen Novität recht beachtlich ist. Unkompliziert, spannend und vielseitig. Sterneverdächtig sowieso. Insofern bleibt abzuwarten, wie der Chefkoch Arne Anker die Zeit nach dem zweiten Lockdown im neuen Restaurant BRIKZ in Charlottenburg angehen wird. Heute darf ich euch das Menü für zuhause vorstellen.
Tim Raue hat jüngst großen Grund zur Freude gehabt. Denn trotz coronabedingtem Lockdown hat er es geschafft, das Restaurant weiterhin auf höchstem Niveau zu halten. Er wurde mit großartigen 19,5 Punkten im Führer des Gault & Millau geadelt. Wieder mal zeigt das Ausnahmetalent, dass er es nach wie vor versteht, Spitzenleistung zu zeigen, ganz gleich, ob es einen regelmäßigen Rhythmus gibt oder nicht. Das kann man wunderbar an dem derzeit verfügbaren Lockdown Menü erkennen. Hier liefert er einfach nur ab. Wie kaum ein zweiter performt er mit einem grandiosen Menü auf äußerst preiswerte Weise. Es folgt ein Bericht über den Lieferdienst vom Restaurant Tim Raue.
Der Lieferdienst hierzulande erfindet sich zum zweiten Lockdown gerade zu neu. Immer mehr Konzepte sprießen aus dem Boden und sorgen für eine ungeahnte Vielfalt in der Branche. Kaum einer hätte noch vor einem Jahr an solch eine große Bandbreite in der Gastro für zuhause geglaubt. Es sind Pickup Dienste wie die des Kochu Karu, welche den Lieferdienst, wie wir ihn bisher kennen, infrage stellt. Mit einem neuartigen Out- of- the- Box- Denken geht man hier innovativ vor und schafft zudem ungeahnte Synergien mit Weinhändlern. Das koreanische Restaurant Kochu Karu in Prenzlauer Berg geht neue Wege, um das Essen in unser Heim zu bringen.
Das Restaurant Jolesch kann man gut und gerne als Instanz bezeichnen. Bereits seit einem viertel Jahrhundert versorgt es nicht nur die Berliner im Kreuzberger Kiez mit der so genannten Wohlfühlküche wie bei Oma, Mutter oder Tante. Und auch der Küchenchef Tobias Janzen ist dort nicht wegzudenken, arbeitet er doch bereits seit 10 Jahren in diesem Haus. Auch zu Lockdown- Zeiten muss man nicht auf die österreichische Küche verzichten. Die Jolesch Küche gibt es derzeit als Takeaway oder auch als Lieferservice. Als einer der ersten Dienste habe ich mir diese Speisen im 2. Lockdown vorgenommen. Ein Bericht.
Es war ein recht wechselhafter Abend. Der 29. Oktober war der Tag an dem es zur Gewissheit wurde, dass wir wieder in einen Lockdown gehen werden. Die Edition der Berliner Meisterköche 2020 sollte in einem sogenannten Walk of Taste zelebriert werden. Unter dem Motto “Zusammenhalt statt Wettbewerb” stand die Fine- Dining Tour, welche zu vier Top Adressen der Hauptstadt führte. Überall schwang ein wenig Wehmut mit, dass der vorerst letzte Service unmittelbar bevor steht. Ein Resümee über aufgeheizte Gemüter und die erzwungene Pause, die hoffentlich bald vorüber ist.