Berlin hat viele Restaurants. Aber nur wenige, die sich anfühlen wie ein Abend in einer anderen Welt. THE CORAL in Charlottenburg ist genau so ein Ort – irgendwo zwischen Unterwasser-Traum, Design-Statement und lebendigem Social Spot. Wer es das erste Mal besucht, merkt schnell: Hier geht es nicht nur ums Essen. Es geht ums Zusammensein. Um Atmosphäre. Um dieses Gefühl, etwas Besonderes entdeckt zu haben, das sich nicht sofort in den Vordergrund drängt.
Ankommen – und einmal abtauchen
Schon der Weg dorthin ist anders: Man steht an der Fasanenstraße und fragt sich kurz, ob man richtig ist. Keine große Leuchtreklame, kein pompöser Eingang. Stattdessen: ein fast versteckter Abgang wie zu einer U-Bahn. Unten angekommen, öffnet sich dann aber eine ganz eigene Welt. Man wird freundlich empfangen, an der Garderobe begrüßt – und dann beginnt das eigentliche Erlebnis.
Der erste Eindruck? Überraschung. Statt Minimalismus erwartet einen eine durchgestaltete Szenerie, in der Materialität, Farbe und Atmosphäre aufeinandertreffen. Smaragdgrüne Deckeninstallationen winden sich wie ein künstliches Korallenriff über den Köpfen, goldene Leuchten schweben wie schimmernde Blasen im Raum. Die Möbel sind sorgfältig kuratiert – kein Tisch gleicht dem anderen, Stoffe und Formen wechseln zwischen samtiger Opulenz und moderner Eleganz. Designerin Ramona Portugalow hat hier nicht einfach ein Restaurant entworfen, sondern einen Ort mit Charakter.
Wer an der runden Bar Platz nimmt, sitzt wie in einem Designrondell – mit Screens, die japanisch inspirierte Bildwelten zeigen. Dazu laufen mal Zitate, mal grafische Kunst – zurückhaltend, aber mit Stil. Im größeren Restaurantbereich finden sich großzügige Tische für Gruppen, Paare oder kleine Runden. Und ab etwa 22 Uhr verändert sich das Licht, die Musik nimmt zu, der Beat wird spürbarer. THE CORAL wird zur Lounge, fast zum Club – aber immer mit Klasse.
Die Idee für THE CORAL stammt von Marcel Voß, der als Inhaber nicht nur das gastronomische Konzept verantwortet, sondern auch die kreative Ausrichtung des gesamten Ortes maßgeblich mitgestaltet hat. Mit seinem Gespür für Design, Atmosphäre und kulinarische Trends hat er einen Raum geschaffen, der gleichermaßen zum Genießen, Verweilen und Erleben einlädt. THE CORAL ist damit nicht nur ein Ort, sondern Ausdruck einer Haltung – und diese trägt ganz klar seine Handschrift.
Vorspeisen zum Teilen – Genuss beginnt gemeinsam
Die Küche des CORAL folgt keinem klassischen Ablauf. Es geht nicht um Gänge im traditionellen Sinn. Vielmehr steht das Sharing-Prinzip im Vordergrund. Die Speisen werden in die Mitte gestellt, gemeinsam probiert, diskutiert, gefeiert. Und das funktioniert hier hervorragend, weil die Gerichte nicht nur gut schmecken, sondern dabei auch durchdacht komponiert und wunderschön angerichtet sind.
Da ist etwa die Stracciatella – cremig, mild, begleitet von wildem Bärlauch, Walnussstückchen und süß gereiften Honigtomaten. Italien trifft Berliner Frühling. Oder das fein geschnittene Hamachi, eingelegt in Ponzu, serviert mit Mizuna-Salat und Brombeeren – leicht, frisch, perfekt ausbalanciert.
Das Rindertatar kommt klassisch, aber hochwertig – vom Filet, frisch geschnitten, mit Eigelb und Wildkräutern. Dazu spannende Varianten wie die Sardinen mit Lardo, angerichtet auf Zebratomate mit gereifter Sojasauce. Mutig? Vielleicht. Aber vor allem köstlich.
Eine schöne Überraschung war der halbe Kopfsalat, ein scheinbar schlichtes Gericht, das aber mit Yuzu-Marinade, Kürbis, Radieschen und kleinen Kaviarperlen zu einem echten Star auf dem Tisch wurde. Frisch, leicht, texturreif – ein Beweis dafür, dass gute Küche nicht laut sein muss.
Hauptgänge & Beilagen – zwischen Steak, Thunfisch & Trüffel
Auch bei den Hauptgängen bleibt THE CORAL seiner Linie treu: Teilen erwünscht. Und auch wenn die Portionen großzügig sind – man möchte ohnehin überall mal probieren.
Das Ribeye-Steak war ein echtes Statement: auf den Punkt gegart, kräftig im Geschmack, begleitet von einer grünen Pfeffersauce, die angenehm würzig, aber nicht dominant war. Daneben das Tataki vom Thunfisch – außen nur ganz leicht angegart, innen roh, mit gepopptem Amaranth als Knusperkontrast. Leicht asiatisch, aber ohne in Kitsch abzudriften.
Die Beilagen spielten fast auf Augenhöhe mit den Hauptspeisen. Besonders erwähnenswert: das Wok-Gemüse mit Cashewkernen und Sprossen – schön bissfest, nicht überwürzt, einfach gut gemacht. Oder die Süßkartoffelfries, außen kross, innen weich – klassisch, aber nie langweilig.
Deutlich raffinierter wurde es mit dem sogenannten Trüffel-Cappuccino – eine samtige Kartoffelcreme mit Champagnerschaum und frisch geriebenem schwarzem Trüffel. Opulent? Ja. Aber auch richtig lecker. Das trifft auch auf die Trüffel-Linguine mit Wintertrüffel, Blattspinat und Pinienkernen zu. Wobei man sich hier vielleicht fragen darf, ob der Trüffel nicht ein bisschen zu großzügig eingesetzt wurde. Manchmal ist das Grundprodukt stark genug, um für sich zu stehen.
Besonders gelungen: der Brokkolini, serviert mit Miso-Hollandaise, geriebenem Pecorino und gerösteten Mandeln – herzhaft, umami, perfekt abgestimmt.
Süßes Finale & Drinks – die Kür
Den Abschluss bildeten zwei sehr unterschiedliche Desserts. Die Coral-Sphäre – eine Zartbitterschokoladenkugel, die beim Übergießen mit weißer Schokolade aufbricht und eine fruchtige Himbeerfüllung offenbart – ist nicht nur ein kleiner Showmoment, sondern auch ein schönes Spiel aus Textur und Temperatur.
Das zweite Dessert war eine Hommage an Italien: die Amalfi-Zitrone, deren frische Säure mit Mascarponecreme und großen Meringue-Platten kombiniert wurde. Süß, säuerlich, cremig und knusprig – ein stimmiger Abschluss, bei dem die Qualität der Amalfi-Zitrone im Vordergrund steht. Diese Zitrone ist bekannt für ihre besonders feine Aromatik und intensiven Duft – und genau das spürt man auch auf dem Teller.
Wer lieber trinkt als löffelt: Die Cocktailkarte ist weit mehr als Beiwerk. Sie ist eine eigene kleine Welt – mit Klassikern, Signature Drinks und alkoholfreien Varianten, die sich wunderbar mit dem Essen kombinieren lassen. Gerade für Gäste, die keine Lust auf Weinbegleitung haben, eine echte Alternative.
Fazit: Ein Ort zum Genießen – und zum Wiederkommen
THE CORAL ist kein Restaurant für jeden Tag. Aber genau das macht es so besonders. Es ist ein Ort, den man sich bewusst aussucht – für besondere Abende, gute Gespräche, besondere Begegnungen. Das Essen ist hochwertig, das Design durchdacht, der Service aufmerksam und freundlich. Und wenn gegen späterer Stunde der Beat einsetzt, wird aus dem Dinner ganz organisch ein Abendausklang.
Wer also Lust hat auf einen Abend, bei dem sich gutes Essen, stylische Umgebung und Berliner Lockerheit die Hand geben – der sollte sich THE CORAL auf die Liste setzen. Und vielleicht sogar ein bisschen Zeit mitbringen. Denn man bleibt gerne länger.
Fun Facts & Must-Knows zum THE CORAL Berlin
📍 Adresse:
THE CORAL Berlin
Fasanenstraße 81
10623 Berlin-Charlottenburg
📞 Telefon:
+49 (0)30 240 847 04
🌐 Website & Reservierung:
🕒 Öffnungszeiten:
- Mittwoch & Donnerstag: 18:00 – 01:00 Uhr
- Freitag & Samstag: 18:00 – 02:00 Uhr
- Sonntag bis Dienstag: geschlossen
💳 Preiskategorie:
Gehoben, aber fair – Signature Menü ab 120 €, à la carte ebenfalls möglich. Beilagen und Vorspeisen starten bei ca. 8–14 €.
🍸 Konzept:
Italienisch-japanische Fusionküche zum Teilen, stylishes Fine Dining mit Club-Vibes ab 22 Uhr, exzellente Cocktails & Interior, das sich sehen lassen kann.
🎶 Stimmung:
Smart Casual, junges Publikum, lockerer Vibe, ab später Stunde wird’s tanzbar. Beats, Bar, Barfood – alles inklusive.
📸 Insta-Faktor:
Von Decke bis Dessert – hier ist wirklich jeder Winkel fotogen. Das Licht? Stimmungsvoll. Die Teller? Kunstwerke. Die Drinks? Showpieces.
👗 Dresscode:
Smart Casual – Sneaker gehen klar, solange der Look gepflegt ist.
👯♂️ Wer sollte hin?
Foodies, Designfans, Date-Night-Planer:innen, Gruppen mit Geschmack, Afterwork-Gänger:innen, Cocktail-Lover, Geburtstagsclique oder einfach alle, die sich mal was gönnen wollen.
Dieser Beitrag ist Teil meiner Reihe Culinary Hotspots, in der ich regelmäßig spannende Restaurants, Bars und kulinarische Konzepte vorstelle – von Fine Dining bis Streetfood, von Berlin bis darüber hinaus.
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