Wenn es ein Land gibt, das überproportional auf diesem Blog vertreten ist, dann ist es zweifellos Italien. Das hat viele Gründe. Zum einen bieten die unterschiedlichsten Produkte, die man in dieser Qualität nur selten anderswo erhält, einen starken Anreiz. Auf der anderen Seite verspricht die Lebensweise „La Dolce Vita“ einen Lebensstil, der von Genuss, Entspannung und einem Sinn für das Schöne geprägt ist. Davon könnten wir uns hier in den nördlichen Regionen gerne einmal eine Scheibe abschneiden. Eine besondere Region ist Sardinien.
Ein Blick in die Küchenkultur Sardiniens
Sardinien ist bekannt für seine traumhaften Strände, einzigartigen Landschaften, traditionellen Feste und Folklore sowie vor allem für seine kulinarischen Köstlichkeiten. Die Vielfalt und Authentizität der sardischen Gastronomie reichen vom köstlichen Pecorino-Käse über würzige sardische Wurstwaren bis hin zu frischen Meeresfrüchten.
Pecorino: Ein Schatz der sardischen Küche
Ihr habt ihn sicher schon oft genossen, insbesondere wenn ihr Spaghetti Carbonara auf authentische Art gegessen habt – die Rede ist vom Pecorino. Denn dieser Schafskäse ist ein wesentlicher Bestandteil der Spaghetti Carbonara. In Sardinien findet man diesen traditionellen Schafskäse auch in sogenannten Seadas wieder. Das sind süße Teigtaschen, die mit Pecorino gefüllt und dann frittiert werden. Dazu gibt man noch ein wenig Honig und fertig ist die salzig-süße Teigtasche.
Pecorino ist auch ein Bestandteil von Malloreddus, einer Art sardischer Pasta, die mit einer Sauce aus Tomaten, Wurst und Pecorino-Käse serviert wird. Die Liste könnte man endlos weiterführen. Culurgiones sind zum Beispiel sardische Ravioli mit einer Füllung aus Kartoffeln, Pecorino und Minze. Natürlich darf auch hier die Tomatensauce nicht fehlen. Wer es gerne knusprig mag, sollte bei dem Pane Carasau zugreifen. Dieses dünne, knusprig gebackene Fladenbrot, das mit Olivenöl und Pecorino bestreut und anschließend im Ofen gebacken wird, ist wohl einer der einfacheren, aber nicht weniger köstlichen Snacks.
Fregola – mit Röstaromen pur
Ganz sicher kennt ihr auch Fregola. Diese Hartweizengrießpasta hat eine sehr charakteristische Form, die an kleine Perlen oder Kügelchen erinnert. Sie hat eine leicht raue Oberfläche, sodass sie noch besser Saucen oder andere Aromen aufnehmen kann. Ihre Herstellung ist ein langwieriger Prozess, der mit dem Rösten endet. Dadurch erhält diese Pasta ihre typisch goldbraune Farbe und das intensive Aroma. Die einzigartige und unverkennbare Textur und der Geschmack machen Fregola zu einem sehr beliebten Bestandteil der sardischen Küche und zu einem charakteristischen Merkmal vieler regionaler Gerichte auf der Insel.
Man kann erkennen, dass allein schon Sardinien unzählige authentische Produkte zu bieten hat, auf die man stolz sein kann. Doch ist es nicht nur möglich, klassisch traditionelle italienische Gerichte aus ihnen zuzubereiten.
Sardische Küche von Pierluigi Fais modern interpretiert
Das hat uns zuletzt der Koch Pierluigi Fais gezeigt. Zusammen mit Stefan Hentzschel kochte er bei einem Event in Berlin-Kreuzberg groß auf. Es gab von Pierluigi eine Suppe von wildem Spargel und Garnele, geschmolzenen Käse mit schwarzem Pfeffer und Minze oder wilden Mangold mit Schafskäse und Safran. Noch heute träume ich von seinem cremigen Risotto mit Kapern und Zitrone – einfach nur großartig.
Bei Stefan gab es an diesem Abend Sellerie mit Bete, Tapioka und Erbsenkresse oder ein Onsen-Eigelb mit Bottarga und Kartoffelcreme samt Lauchöl. Dazu gab es ein Pecorino-Sardo-Dumpling mit Artischockenchips. Dem folgte als süßer Abschluss ein Gianduja-Mousse mit Sappa, Aprikose und Amarettini.
Next Trip -> Sardinien
Dieses kulinarische Intermezzo wurde musikalisch begleitet, sodass wir inmitten dieser geselligen Runde große Lust auf den nächsten Italienurlaub, besser gesagt, auf Sardinien, bekamen. Wer könnte es uns verdenken?