Der Sommer ist längst vorüber. Die herbstlichen Lebensmittel und Aromen ziehen wieder in unsere Küchen ein. Was von Jahr zu Jahr immer beliebter zu werden scheint, ist die ganz bewusste Auseinandersetzung mit regionalen und saisonalen Lebensmitteln und Produkten. Diese sind günstiger zu bekommen und unterstützen ebenfalls die Produzenten und Existenzen in der eigenen Region. Gerichte wie diese glasierte Schwarzwurzel mit mariniertem Grünkohl und Haselnusspesto kommen da wie gerufen.
Unterstütze Deine Region und kaufe die Schwarzwurzel saisonal ein
Was bedeutet das eigentlich – regional einkaufen? In vielen Restaurants wird der Begriff recht flexibel eingesetzt. Da ist von regionaler Küche die Rede und dennoch kommen Importprodukte aus fernen Ländern auf die Karte. Daher möchte ich, bevor ich zu dem Rezept mit der Schwarzwurzel komme, einmal mehr auf das Thema eingehen.
Regional kaufen – kurz und knapp
Die Vorteile beim regionalen Schwarzwurzel Einkauf von Lebensmitteln
1. Stärkung der regionalen Schwarzwurzel-Händler
Kaufst du regional ein, stärkst du deine ansässigen Erzeuger und Händler. Denn diese Einnahmen werden erstens vor Ort versteuert und kommen somit deiner unmittelbaren Gemeinschaft zugute. Zweitens geben diese Händler das erwirtschaftete Geld ebenfalls wieder in ihrer Region aus. Somit begünstigst du einen Kreislauf bei dem die Einnahmen in der Region bleiben und du beispielsweise etwas aktiv gegen das Bauernsterben unternimmst und dabei hilfst, deren Arbeitsplätze langfristig zu erhalten.
Inmitten zu Corona und den damit verbundenen Lockdowns hat sich der Hashtag „supportyourlocals“ stark entwickelt und sollte für uns heute eine stärkere Bedeutung als früher haben.
2. Umweltschutz
Durch die regionalen Produkte, die vor Ort geerntet werden, entstehen keine lange Anfahrtswege. Somit wird der Weg zwischen Herstellung und Verbrauch denkbar geringgehalten. So spart Spargel, der aus der eigenen Region kommt im Gegensatz zu der Importware aus Peru 99 % des CO2 Ausstoßes ein. Regionale Ware ist in diesem Kontext Ware, welche aus einem Umkreis von bis zu 100 km stammt. Und was der Spargel für den Frühling ist, ist die Schwarzwurzel für den Herbst/Winter.
3. Wissen, was du kaufst
Du hast direkten Draht zum Händler/Produzenten und kennst somit deine Quelle für gute Lebensmittel. Du weißt also erheblich mehr als bei dem Erwerb von Produkten größerer Konzerne. Hier kaufst du kein anonymes Produkt.
4. Unabhängiger Handel
Gerade zu Corona haben wir mit dem Abreißen der Lieferketten gemerkt, was es heißt, auf viele Dinge nicht mehr zugreifen zu können. Wenn beispielsweise Mehl, Hefe oder wie in den letzten Monaten Rapsöl schnell vergriffen waren, dann ist es wirklich ratsam, durch den regionalen Handel unabhängig von langen Lieferketten zu sein. Wir leben in einem Land, bei dem viele Dinge auch vor Ort verfügbar sind.
5. Qualität
Bei regionaler Ware steht in aller Regel die Qualität des Produkts im Vordergrund. Somit geht es zumeist nicht um Billigware, sondern viel mehr um qualitativ hochwertige Lebensmittel, welche fernab der Standards der importierten Massenware liegen.
6. Du hilfst die Kultur zu bewahren
Du hilfst durch den. Erwerb von regionalen Produkten immens dabei, die heimische Landwirtschaft und das Handwerk zu bewahren. Wichtige Traditionen bleiben somit erhalten und können durch die Einnahmen gefördert werden.
7. Die regionale Vielfalt bleibt erhalten – nicht nur bei der Schwarzwurzel
Je mehr Artikel und Lebensmittel bei kleinen Händlern gekauft werden, umso mehr bleibt uns auch die regionale Vielfalt bewahrt. Sollten wir nämlich nur noch Karotten regional kaufen und den Rest über importierte Lebensmittel abdecken, würde vor Ort auch der Anbau angepasst werden.
Regionalität lohnt sich in vielerlei Hinsicht
Die Regionalität trägt viele Vorteile in sich. Achtest du also beim Einkauf darauf, dann sparst du nicht nur Geld, sondern hilft auf vielen Ebenen dabei, dass deine unmittelbare Umgebung zukunftssicher durch die Krise kommt.
Die Schwarzwurzel einmal anders gedacht
Doch was genau kann ich nun aus den Lebensmitteln kochen, die sich mir nun anbieten. Wie wäre es mit glasierte Schwarzwurzel, mit mariniertem Grünkohl und einem Haselnusspesto? Dieses Gericht eignet sich hervorragend als Zwischengang. Die warmen Schwarzwurzeln schmecken einfach wundervoll in Kombination mit der süßlichen Haselnusspaste und dem frisch marinierten Grünkohlblättern. Ich wünsche dir viel Spaß beim Ausprobieren.
Glasierte Schwarzwurzel mit Grünkohlsalat und Haselnusspesto
Kochutensilien
Zutaten
Anleitungen
Haselnusspesto
- Die Haselnüsse werden bei 160°C im Ofen goldbraun geröstet.
- Die Haselnüsse etwas auskühlen lassen und dann in einen Mixer geben.
- Zusammen mit dem Rapsöl zu einer homogenen Paste mixen und mit dem Malzzucker und dem Meersalz abschmecken.
Schwarzwurzeln
- Die Schwarzwurzeln unter fließendem Wasser mit der rauen Seite eines Schwamms reinigen, so dass von der Schale ein Teil abgerieben und der Dreck komplett entfernt wird. Die Enden danach gerade abschneiden.
- Den Ofen auf 140°C vorheizen.
- In einer Pfanne etwas Pflanzenöl geben und darin bei mittlerer Hitze die Schwarzwurzeln leicht von allen Seiten anbraten.
- Mit dem weißen Portwein ablöschen und reduzieren.
- Mit dem Gemüsefond aufgießen, den Lorbeer und die angestoßene Knoblauchzehe hinzugeben.
- Mit Salz und Pfeffer abschmecken und in den Ofen stellen. Ca. 10 Minuten garen und zwischendurch die Stangen wenden.
- Die Pfanne aus dem Ofen nehmen und auf dem Herd erhitzen. Mit den Butterflocken aufkochen und die Stangen glasieren. Gegebenenfalls mit Salz, Pfeffer und Zucker nachschmecken.
- Die Stangen aus der Pfanne nehmen, etwas abtropfen lassen und anrichten.
Grünkohl
- Die Grünkohlblätter vom Strunk befreien und dafür vom Stilansatz zum Blatt den mittigen Faden herausziehen.
- In einem mittleren Topf mit Salz abgeschmecktes Wasser aufkochen und die Blätter des Grünkohls darin für 10 bis 15 Sekunden blanchieren und danach in Eiswasser abschrecken.
- Die Blätter gut abtropfen und in eine Schale geben.
- Mit der Vinaigrette marinieren.
Anrichten
- Kreisförmig das Pesto auf dem Teller auftragen. In die Mitte die warmen Schwarzwurzeln anrichten. Den marinierten Grünkohl auf dem Teller anrichten. Wahlweise mit Meersalzflakes bestreuen.