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eitdem ich mit GOOD n’ Vegan in Berlin den ersten rein veganen Lieferdienst in Deutschland mit an den Start gebracht habe, ist viel Zeit vergangen, in dem ich mir über die pflanzenbasierte Ernährung Gedanken machen konnte. Seit mehr als einem halben Jahr tüftele ich an Gerichten, die gänzlich ohne Tierprodukte auskommen. Dabei schließe ich sogenannte Fleischersatzprodukte nicht aus, vorausgesetzt sie kommen nicht mit einem allzu großen Beipackzettel daher. Planted bietet für meine Begriffe eine großartige Produktreihe an, die erstaunlich nah an die konventionellen Produkte aus der Fleischwelt herankommen.
Solch eines ist zum Beispiel das planted.pulled. Das Schweizer Unternehmen zeigt, wie gesund und natürlich der Geschmack und die Textur ihrer Produkte im Vergleich zu den ursprünglichen Fleischerzeugnissen sein kann.
Ein passendes Rezept habe ich daraus für euch
entwickelt – sommerlich, frisch gefüllte Tacos mit planted.pulled und Baba Ghanoush.
Planted im Taco
Bereits seit November letzten Jahres koche ich beruflich gesehen ausschließlich vegan. Mit dem Aufbau eines rein pflanzenbasierten Lieferservice namens GOOD n‘ Vegan habe ich mir freilich viele Gedanken über diese Art zu Kochen gemacht. Unsere Zielgruppe war nicht die vegane Fraktion sondern Foodbegeisterte, die aufgeschlossen gegenüber Neuem sind und Wert auf qualitätiv hochwertige und abwechslungsreiche Speisen haben.
Um den Einstieg für den gelegentlichen veganen Genuss einfach zu halten, habe ich vermehrt auf Blaupausen aus der Fleisch- und Fischwelt gesetzt, um den Unentschlossenen eine grobe Vorstellung geben zu können, auf welchen Geschmacksakkord er sich einstellen kann. So gab es zu Beginn vegane Königsberger Klopse, Fish & Chips mit Erbsen- Minzstampf oder etwa Hamburger mit veganen Patties.
Überraschend viel positives Feedback gerade auch von Nicht- Veganern
Und wir erhielten enorm viel positives Feedback, gerade auch von Nicht- Veganern, die sich bisher noch nicht so oft an diese Art der Ernährung herangetraut hatten.
Gerade bei den Fleischersatzprodukten, die im Handel erhältlich sind, habe ich es häufig mit kleinen Chemiebaukästen zu tun, die von den Inhaltsstoffen her gesehen nicht an das Kochen erinnern, welches ich zuhause zelebrieren würde. Aber auch hier gibt es positive Ausnahmen.
Das Schweizer Start-up Planted schafft es mit lediglich vier Zutaten auszukommen und kreiert auf diese Weise unter anderem ihr Planted Hühnchen a.k.a. planted.chicken. Als ich zum ersten Mal das Produkt verkostet habe, war ich derart von der sehr ähnlichen Textur und dem Geschmack überzeugt, dass ich keinen Zweifel hatte, dass dieses planted.chicken „Natur“ einer Blindverkostung von Fleischfans standhalten würde, so nah ist es doch am echt gegarten Hähnchenfleisch.
Der zweite Aha-Moment ereilte mich, als ich auf die Zutatenliste schaute, welche wie beschrieben enorm kurz gehalten war.
Mehr ist es also nicht. Und in dem künstlichen Hühnchen aus Pflanzen steckt viel weniger (138 kcal pro 100g) Energie als in echtem Hühnchenfleisch (239 kcal pro 100g). Anstelle von Soja kommt hier das gesunde Erbsenprotein zum Einsatz. Ein Grund mehr, es selbst auszuprobieren.
Eine nachhaltige Alternative
Einen weiteren ganz entscheidenen Vorteil bringt die vegane Ernährung ebenfalls mit sich. Denn im Vergleich zur Produktion von Fleisch benötigt die Herstellung dieser Ersatzproduktes ca. 60 % weniger Treibhausgase und spart den gleichen Anteil an Landfläche. Zudem werden 90 % weniger Wasser benötigt. Dank dieser Werte kann man quasi Fleischersatzprodukte genießen, ohne dass dafür Tiere Schaden nehmen müssen und die Umwelt weniger leidet. Das nenne ich mal effizientes Klimamanagement.
Beinahe Schwein gehabt!
Doch auch Schwein wurde sehr erfolgreich mit der Sorte planted.pulled imitiert. Hier sorgen die Pflanzenproteine von Erbse, Sonnenblume und Hafer dafür, dass die Textur noch viel feinfaseriger ist und du die vegane Pulled Pork Variante vielseitig zum Einsatz bringen kannst. Klar bieten sich etwa ein Burger oder etwa auch gefüllte Buns an. planted.pulled gibt es als „Natur“, mit einer argentinischen Chimichurri-Marinade oder nun auch neu in der BBQ- Variante.
Ich habe mich für eine mexikanische Interpretation entschieden und nutze die soften Weizentortillas (Soft-Shell-Taco) und die bekannte Auberginencreme aus dem Nahen Osten namens Baba Ghanoush. Zusammen mit dem frischen Zitronen- Joghurt, der fruchtigen Ananas-Salsa und den knackigen Granatapfelkernen ist das eine herrlich, sommerliche Interpretation des trendigen Fast Foods. Und mit all diesen Zutaten kann man es schon fast gesund nennen.
planted.pulled by planted
Leckeres, pflanzliches Pulled Pork für feine Burger, Tacos und Wraps.
Baba Ghanoush
Zutaten
- 3 Auberginen
- 1 Knoblauchzehe
- 1 Limette
- 3 EL Tahini
- Salz, Kreuzkümmel, Pfeffer
- Olivenöl
Zubereitung
- Auberginen mit einem Holzspieß mehrmals einstechen und auf einem mit Backpapier belegtem Backblech verteilen. Im vorgeheizten Backofen (E-Herd: 210 °C/Umluft: 185 °C) ca. 1 Stunde garen, bis sie sehr weich sind und eine gut geröstete Haut haben.
- Auberginen aus dem Ofen nehmen, mit einem feuchten Tuch bedecken und ca. 15 Minuten ruhen lassen. Auberginen halbieren und das Fruchtfleisch mithilfe eines Esslöffels von der Haut lösen.
- Knoblauch schälen und grob hacken. Limette auspressen. Auberginen-Fruchtfleisch, Knoblauch, Limettensaft und Tahini in ein hohes Gefäß geben und mit dem Stabmixer cremig pürieren. Mit Salz, Kreuzkümmel und Pfeffer abschmecken. In ein Einmachglas oder eine Schüssel mit Deckel füllen und bis zum Servieren kalt stellen.
Ananas Salsa
Zutaten
- 50 g vollreife Ananas, gegrillt
- 10 g feine Schalottenwürfel
- 1/2 TL Koriander gehackt
- 1/4 Chilischote ohne Kerngehäuse, gehackt
- 1/2 EL Olivenöl
- Limettensaft- & abrieb
Zubereitung
- Die Ananas in feine Würfel schneiden.
- Die Schalottenwürfel, den gehackten Koriander und die gehackte Chilischote hinzufügen und vermengen.
- Die Ananassalsa mit dem Olivenöl, dem Limettensaft und -abrieb und Salz abschmecken.
Mit planted.pulled gefüllte Tacos
Zutaten
- Tacoböden
- 100 g Sojajoghurt, ungesüßt
- Zitrone
- 30 g Haselnüsse geschält
- 1 Granatapfel
- 1/2 Bund Koriander, gehackt
- 1 Packung planted.pulled „Natur“
- Pflanzenöl
- Salz, Pfeffer frisch gemahlen
Zubereitung
- Die Haselnüsse rösten und danach grob hacken.
- Den Sojajoghurt mit etwas Zitronenabrieb und -saft sowie Salz und Pfeffer abschmecken.
- Die Granatapfelkerne aus der Frucht lösen. Dafür den Granatapfel vierteln und am besten in einer mit Wasser gefüllten Schale die Kerne unter Wasser herauspuhlen und dabei das weiße Kerngehäuse entfernen. Die herausgelösten Kerne auf einem Sieb abtropfen lassen.
- Das planted.pulled in einer Pfanne mit etwas Pflanzenöl bei mittlerer Hitze anbraten.
- Die Tacos in eine Pfanne geben und bei mittlerer Hitze von beiden Seiten leicht kross rösten.
- Die Tacos aus der Pfanne nehmen und auf ein Brett legen, mit dem Baba Ghanoush bestreichen, das gebratene planted.pulled verteilen, mit Joghurt beträufeln und schließlich die Haselnüsse und den Koriander auf die gefüllten Tacos streuen und genießen.