Berliner Speisemeisterei • Life as a chef 👨🏻‍🍳

Mein Name ist Steffen Sinzinger (42). Ich betreibe den Blog die Berliner Speisemeisterei seit mehr als 13 Jahren und schreibe hier über alle gastronomischen Themen, welche mich begeistern. Ich bin gelernter Koch und habe den Großteil meiner beruflichen Karriere in der Berliner Gastronomie verbracht. Ich freue mich, dass Du zur Berliner Speisemeisterei gefunden hast.

Back to the roots mit dem TM6

Back to the roots mit dem TM6
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Wenn wir eine Sache in den kälteren Monaten im Restaurant First Floor gekocht haben, dann ist es Petersilienwurzelcremesuppe. Typisch deutsch, solch eine enorm lange Kette an Worten. Aber so sind wir. Typisch deutsch ist irgendwie auch der Thermomix in seiner neuen Version auch als TM6 bekannt. Mit diesem koche ich heute eine Suppe aus meiner alten Zeit als Commis a.k.a. Junkoch. Da nicht nur das Restaurant First Floor ein Wink zurück zu meinen „Roots“ ist, sondern ebenfalls diese Suppe im wahrsten Sinne des Wortes eine Wiederkehr zu den Wurzeln ist, gibt es heute eben eine kleine Rückschau auf ein altes Rezept, welches ich im neuen Thermomix TM6 zubereiten möchte. Das hat auch seinen Grund.

TM6

Der TM6 – nach wie vor ein Rotes Tuch

Der Thermomix spaltet nach wie vor die Gesellschaft in das Lager der absolut überzeugten Käufer, welche sich ein Leben ohne diesen nicht mehr vorstellen wollen. Auf der anderen Seite befinden sich die Hater und Zweifler, welche in der Argumentation zu oft heranführen, dass jenes Tool nichts mit Kochen gemein hätte und es total überflüssig sein.

Das sind in der Regel ausnahmslos Kritiker, welche noch nie mit dem Gerät in Berührung gekommen sind geschweige denn, über einen längeren Zeitraum damit gearbeitet haben. Doch genau das sollte man, bevor voreilig ein Urteil gefällt wird. In den folgenden Zeilen erkläre ich warum.

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Eine Rezeptdatenbank namens Cookidoo mit tausenden Gerichten

Die integrierte Rezeptdatenbank, welche in den letzten Jahren auf links gedreht wurde und nun ohne Peripheriegeräte dank WLAN- Anbindung direkt auf dem Thermomix wiedergegeben werden kann, ist ein mächtiges Werkzeug. In Verbindung mit dem Cookidoo Abonnement bekommt man tausende perfekt ausgearbeitete Rezepte auf das Gerät gespielt. Sortiert nach Themen wie zum Beispiel Brotbacken, Vorspeisen, Suppen, Pasta- und Reisgerichte, Fisch- und Fleischhauptgänge oder Desserts gibt es immer wieder Spezialthemen, welche selbst den erfahrenen Nutzer aufhorchen lassen. Die Vielfalt ist enorm.

Wer keine Lust hat, die Katze im Sack zu kaufen, kann sich durch alle 8126 Rezepte (Stand 3.3.2020) durchstöbern und sich danach für oder gegen das Abo entscheiden. Das erste halbe Jahr ist kostenlos und danach schlägt es mit für meine Begriffe günstigen 36 € pro Jahr zu Buche. Ich kenne kein Kochbuch, welches für den Preis tausende Rezepte liefert und immer wieder erweitert wird.

Einzig und alleine der Fakt, dass man die Rezepte nicht dynamisch berechnen lassen kann, empfinde ich bei der rein digitalen Rezeptversion als schade. Denn nicht immer möchte man alleine ein Rezept für 6 Personen zubereiten. Klar kann man das manuell herunter brechen aber wenn denn schon ein Hochleistungsprozessor vor einem steht, dann könnte man es sicherlich einfach in dem Gerät umsetzen.

TM6
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Leute, die ihn besitzen, sind stets überzeugt

Ich habe mich kürzlich mit einer Freundin darüber ausgetauscht. Genau dieses Feature ist für sie bei dem TM6 der Gamechanger. Sie hatte niemals das technische Verständnis und den Drang, eine Highendmaschine besitzen zu wollen, doch nach dem eine Freundin ihr ein Gericht kredenzt hatte, war bereits nach zwei Bissen klar, dass sie ebenfalls einen besitzen wollte. Denn die Bedienung ist nicht nur intuitiv und selbsterklärend sondern über den riesigen Screen sehr komfortabel.

Worauf es ihr jedoch am meisten ankam, waren die stets sehr gut ausbalancierten Rezepte, welche der Thermomix an den Start bringt. Denn es ist eine Sache, einen guten Brotteig hinzubekommen. Wenn dann später zusätzlich die Zubereitungsanleitung beim Abschmecken so treffsicher liegt und immer sehr gut auskalkulierte Mengen bei den Gewürzen einfordert, dann ist das für sie schon entscheidend.

TM 6 – Die eierlegende Wollmilchsau

Insofern bin ich immer wieder erstaunt darüber, dass es so oft heißt, dass man den TM6 nicht benötigt. Ganz treffend und doch sehr lustig hat es kürzlich ein Tweet auf den Punkt gebracht. Denn genau diese Stärke, dass selbst ein komplett ahnungsloser Nutzer hier derart perfekt Gerichte zubereiten kann, da er danke des Guided Cookings durch einen automatisierten Prozess geleitet wird, ist auch für mich das Killer-Feature schlechthin. Gleichwohl solche besonderen Umstände wie die Verseuchung mit dem Coronavirus, welche uns zwingt, zu Hause viel mehr zu kochen, zeigt, wie sinnvoll der Thermomix TM 6 eingesetzt werden kann.

TM6
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Königsberger Klopse ohne Vorwissen zubereiten

Königsberger Klopse zum Beispiel werden ganz einfach direkt über das angeleitete System hergestellt. Das beginnt bei der zu würzenden Hackmasse und endet am Schluss mit einer hellen Roux. Genauso wie es ein Koch ebenfalls tun würde.

Dabei spart man Platz und alles ist an einer Stelle. Lediglich die Abläufe zu Beginn müssen umgestellt werden. Denn es ist schon nicht verkehrt, alle Zutaten beisammen zu haben, damit man die einzelnen Schritte nacheinander abarbeiten kann. Gerade pürierte Speisen sind um ein Vielfaches besser, als bei einer herkömmlichen Küchenmaschine es der Fall ist. Die anschließende Reinigung ist kinderleicht. Das vorprogrammierte Vorspülprogramm erleichtert ungemein, hängen gebliebene Hefeteigrückstände, die nur schwer abzulösen sind, zu entfernen, bevor man den Kessel nach dem unkomplizierten Auseinandernehmen in der Spüle reinigt. Wer eine Geschirrspülmaschine besitzt, wird sich freuen, dass der Topf samt Deckel darin zu reinigen ist.

Was kann der TM6

Wer jetzt denkt, dass der Thermomix einfach nur ein automatischer Küchenhelfer ist, der ist noch nicht vollends informiert. Auch für den entkoppelten Einsatz Tag für Tag eignet er sich hervorragend. Es muss nicht immer gleich aufs Ganze gegangen und komplette Gericht gekocht werden. Ich persönlich entscheide mich oft dazu, einen Teil des Gerichts mit dem Thermomix zuzubereiten. Einige Schritte stelle ich auf die herkömmliche Art her. Aber das muss jeder für sich selbst entscheiden.

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Zwei neue Funktionen: „Andicken“ und „Reis kochen“

Neben der Online- Anbindung an die hiesige Rezeptdatenbank gibt es neben den üblichen Funktionen noch zwei neue, welche mit dem TM 6 hinzugekommen sind. So kannst du nun „Andicken“.

Mit dem Feature werden zum Beispiel Saucen, Puddings oder ähnliches mit Eiern, Mehl oder Stärke angedickt. Bei dieser Funktion gibt man alles temperaturunabhängig in den Kessel und nach der Einstellung der Temperatur auf 80°C oder 100°C muss der Vorgang lediglich gestartet werden und das Ergebnis wird eine sauber angedickte Sauce sein.

Die zweite Funktion ist das „Reis kochen“. Vermutlich wird sich jeder jetzt denken, warum man sowas eigentlich benötigt. Reis kocht doch von ganz alleine. Doch möchte ich mal nachfragen, warum es die ganzen Reiskocher überall zu kaufen gibt. Die werden ja aus irgendeinem Grund ebenfalls eine Daseinsberechtigung haben.

Für mich zeigt sich hier erneut eine Stärke des Thermomix, welche absolut vergleichbar mit den Smart Phones dieser Zeit ist. Den nicht jede der Funktionen, welche die Telefone heutzutage anbieten, braucht man tatsächlich. Dennoch ist es höchst praktisch, solche zu haben, wenn man sie dann doch mal nutzen möchte. Der Thermomix kann natürlich nicht nur Reis kochen oder Pudding anrühren. Er kann viel mehr als das. Die Funktionen habe ich Euch hier mal aufgeführt.

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Die Funktionen des TM6 in der Übersicht

[dt-list icon=“„blender„“]

  • NEU: Reis kochen
  • NEU: Andicken
  • Anbraten
  • Karamellisieren
  • Fermentieren
  • Sous-vide-Garen
  • Slow Cooking
  • Dampfgaren
  • Kneten
  • Emulgieren

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[dt-list icon=“blender“]

  • Kochen
  • Mahlen
  • Kontrolliertes Erhitzen
  • Mixen
  • Rühren
  • Schlagen
  • Vermischen
  • Wiegen
  • Zerkleinern
  • und natürlich extrem fein pürieren 😁

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Kosten und Nutzen des TM6

Du siehst, es gibt eine Menge an Funktionen, die viele Geräte ebenfalls umsetzen, jedoch nur sehr sehr wenige in dieser Form anbieten. Mit einer derartigen Ausstattung kann man ihn getrost als das Schweizer Taschenmesser unter den Küchenmaschinen sehen. Besonders Spaß macht die Funktion der Teigzubereitung, welche zuverlässig für geschmeidige, glänzende Laibe sorgt. Ob es Teigtaschen, Fougasse, Kräuterbrote, Baguette oder Mohnnudeln sind, macht dabei keinen Unterschied. Die Angaben funktionieren stets. Mir ist kein einziges Mal vorgekommen, dass etwas nicht gemundet hat.

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Langlebigkeit & ein Mehr an Geschmack

Für mich macht neben der unheimlich großen Rezeptdatenbank auch noch ein ganz anderer Vorteil den Unterschied zu konkurrierenden Fabrikaten aus.

Die Geschwindigkeit der Maschine und dessen Langlebigkeit. Ich habe bisher nur einmal erlebt, dass ein Thermomix die Biege gemacht hat. Das hatte einen ganz triftigen Grund und der nannte sich schlicht und ergreifend Anwenderfehler. Ansonsten habe ich in nun fast 20 Jahren Umgang mit dem Thermomix keine nennenswerten Zwischenfälle erlebt, die mich an der Qualität des Küchenhelfers namens TM6 aus dem Hause Vorwerk zweifeln haben lassen. Man kauft sich mit dem Gerät sicherlich kein Schnäppchen. Dennoch sind die 1359 € gut investiertes Geld, denn bei normaler Benutzung dürftest Du den TM 6 nicht austauschen oder in den Abfall entsorgen müssen. Der hält und hält und hält.

Zu guter letzt sorgt der Thermomix mit seinen hohen Drehzahlen für ein Mehr an Geschmack. Denn mit seinem Tempo von bis zu 10.700 Umdrehungen pro Minute ist er in der Lage, bis zu 20 % mehr an Aroma aus den zu mixenden Produkten herauszuholen. Jeder sollte den Test mit einer ordinären Tomatensuppe vollziehen. Denn hier zeigt sich sehr deutlich, wie arg er normale Stabmixer oder ähnliche Geräte gemessen an der Performance abhängt.

Natürlich kann man viel reden, wenn praktische Tests mehr sagen als tausend Worte. Darum empfehle ich Euch, jenes Rezept einmal mit einem Thermomix und auf dem Herd in einem Topf und anschließendem Pürieren mit dem Stabmixer durchzuführen. Der Unterschied ist enorm und auch für den Laien herauszuschmecken.

TM6

Rezept für Petersilienwurzelcremesuppe für den Thermomix TM6

Zutaten

  • 600 g Petersilienwurzeln, geschält
  • 100 g Haushaltszwiebeln, geschält
  • 50 g Portwein weiß
  • 1000 g Gemüsefond
  • 500 g Sahne
  • 50 g Butter
  • Salz, Pfeffer frisch gemahlen

Zubereitung

1. Die Petersilienwurzel in den Thermomix geben und auf Stufe 5 für 5 Sekunden zerkleinern
2. Die Petersilienwurzel in eine Schale geben
3. Die Zwiebeln in den Kessel geben und bei Stufe 5 für 5 Sekunden abgedeckt zerkleinern
4. Die Butter in den Kessel geben und auf der Sanftrührstufe für 3 Minuten bei 95°C abgedeckt glasig schwitzen
5. Die Petersilienwurzel hinzugeben und weitere 8 Minuten bei 95°C abgedeckt schwitzen
6. Mit dem Portwein ablöschen und den Gemüsefond und die Sahne aufgießen
7. Bei 95°C für 20 Minuten abgedeckt köcheln lassen
8. Auf Stufe 10 für 2 Minuten pürieren
9. Mit Salz und Pfeffer abschmecken
10. Anrichten

TM6

Technische Fakten

Gerade einfache Suppen, wie solche hier, zeigen sehr gut, was der Unterschied sein kann.

Für alle, die es jetzt wirklich genau wissen wollen, habe ich sämtliche Daten mal zusammengestellt. Ihr seht, man hat es mit einem kleinen Wunderwerk der Technik zu tun.

Denn bei all dem verbauten Elementen muss man ebenfalls bedenken, dass die Maschine einigermaßen robust sein muss, damit sie beim häufig schnellen und härteren Umgang nicht sofort in die Knie geht.

Motor

– Wartungsfreier Vorwerk Reluktanzmotor, 500 W Nennleistung
– Stufenlose Drehzahleinstellung von 100 – 10.700 Umdrehungen/ Minute (Sanftrührstufe: 40 Umdrehungen/Minute)
– Spezielle Drehzahlstufe (lntervallbetrieb)
– Durch elektronischen Motorschutz gegen Überlastung geschützt

Heizung

– Leistungsaufnahme 1.000 W
– Gegen Überhitzung geschützt

Integrierte Waage

– Messbereich 1 bis 3000 g
– Messbereich -1 bis -1000 g
– Die integrierte Waage ermöglicht das präzise Einwiegen aller Zutaten direkt in den Mixtopf – mit einer Genauigkeit von 1 Gramm. Wiegen ist sogar während des Mixens oder Kochens bei niedriger Geschwindigkeit möglich.

Gehäuse

– Hochwertiger Kunststoff

Mixtopf

– Dank integrierter Heizung und 2,2 Liter Füllmenge kannst du mit dem langlebigen Mixtopf aus Edelstahl gesunde Mahlzeiten für dich und deine Lieben zubereiten.

Anschlusswerte

– Nur für Wechselspannung von 220 – 240 V 50/60 Hz (-1 )
– Max. Leistungsaufnahme 1.500 W
– Länge der Anschlussleitung 1 m, ausziehbar

Angaben zu Konnektivität

– 2,4 GHz: IEEE Std 802.11 b/g/n™
– 5 GHz: IEEEStd 802.11n/a/ac™
– Bluetooth® Specifications Version 4.2
– Bluetooth® Low Energy Specifications Version 4.2

Maße und Gewicht (ohne Varoma)

– Höhe 34,1 cm
– Breite 32,6 cm
– Tiefe 32,6 cm
– Gewicht 7,95 kg

Prozessor

– Quad Core Processor
– 16 GB Flash
– 1GB DDR RAM

TM6

Fazit

Mit dem Thermomix TM6 holst Du Dir garantiert nicht die Möglichkeit ins Haus, von heute auf morgen der weltbeste Koch zu sein. Dafür gibt es uns Profis in den Restaurants. Dein Leben wird sich wiederum nicht innerhalb weniger Momente komplett verändern. Denn bevor Du mit dem Thermomix warm geworden bist, und auch die Art zu kochen, verinnerlicht hast, dürften einige Wochen vergehen. Derart viele Funktionen lassen sich nicht in so kurzer Zeit absorbieren.

Was ich weiß, ist, dass ein Thermomix nach ein paar Monaten aus dem Haushalt nicht mehr wegzudenken ist, denn er spart Dir nicht nur Zeit sondern sorgt so ganz nebenbei ständig für neue Inspiration, Kreativität und lässt Dich Speisen kochen, die Du so vermutlich niemals angefasst hättest. Die Angst zu Versagen kann komplett weichen, denn mit dem Thermomix TM 6 in Verbindung mit der gewaltigen Rezeptdatenbank kann man fast schon von einer Gelinggarantie bei jedem Gericht sprechen. Lass Dir Dein Gerät mal vorführen. Dann wirst Du wissen, wovon ich spreche.

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Steffen Sinzinger

Steffen Sinzinger, Jahrgang 1980, ist ein in Berlin lebender Küchenchef und seit nun mehr als 14 Jahren ein passionierter Foodblogger. In der deutschsprachigen Bloggerszene ist er ein fester Bestandteil und spricht mit seinen breitgefächerten Themen sowohl die professionellen Köche als auch die am heimischen Herd kochende Fraktion an.

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