Der Roadtrip durch Italien erwies sich als eine Fahrt mit unheimlich vielen ungeahnten Impressionen. Im ersten Teil, welcher Euch die sommerliche Erkundungstour durch Mittel- und Süditalien näherbringend sollte, ging es um Anarchie in Neapel, Pizza natürlich und unter anderem auch über die Gesten, welche ein Italiener ohne Unterlass zum Ausdruck bringt. In diesem Teil wird es um den Küstenabschnitt Amalfi gehen und wie er Teil meiner neuen Speisekarte wurde. Auch gibt es viele Impressionen aus dem Zentrum von Italien, der kurzerhand zur Kulturhauptstadt 2019 gekürt worden ist. Es bleibt spannend.
Extreme instagrammable Amalfi Coast
Hast du jemals die Möglichkeit, nach Italien in die Richtung um Neapel zu reisen, dann unternimm in jedem Fall einen Abstecher zur Küste von Amalfi im Westen. Dieser 50 km lange Küstenabschnitt ist ein äußerst sehenswertes Fleckchen Erde. Du findest hier steil aufragende Felsen mit zerklüfteten Uferlandschaften.
Das Meer ist kristallklar und die ehemaligen Fischerdörfchen ein höchst beliebter Ort unter Influencern und Touristen. Endlang der Felsenwände ranken sich die bunten Häuser terrassenförmig empor. Es ist ein einmaliges Bild, welches nur noch durch die vielen engen, farbenfrohen Gassen übertrumpft wird. Viele kleine Boutiquen und Cafés reihen sich aneinander an.
Benvenuti a Positano! Die Perle der Amalfiküste
Jedes Jahr pilgern unzählige Blogger, Fotografen, Urlauber und Romantiker an diese Bucht, um entweder einen Blick auf das Dorf zu werfen oder die Zeit am Strand zu verbringen. Bereits seit den 50-er Jahren sorgte dieser Ort für Begeisterungsstürme und auch heute ist er immer noch ein perfekter Platz um das süße Leben, la dolce Vita, zu genießen.
Solltest Du hier wohnen wollen, so musst Du über ein klein wenig Taschengeld verfügen, denn die Zimmerpreise sind hier so hoch wie sonst nirgends. Zum einen ist hier das geringe Platzangebot und zudem die hohe Nachfrage Preistreiber der hohen Hotelkosten. Es werden Zimmerpreise von bis zu 2.000 € die Nacht abgerufen. Auch solltest Du bei Deiner Ankunft mit einem Auto bedenken, dass Du nach dem Parken vermutlich eine kleine Wanderung unternehmen wirst. Aber der Spaziergang wird sich lohnen. Glaub mir!
When life gives you lemons – Die Amalfi Zitrone
Und wenn das Leben Dir Zitronen gibt, mach ein Dessert daraus. Seit geraumer Zeit verarbeite ich Erlebtes immer wieder auf meiner Speisekarte. So auch in meiner neuen Herbstkarte, wo ich speziell in Zusammenarbeit mit der Patisserie-Dame meines Vertrauens in Erinnerung an diese wunderbare Zeit ein Dessert entwickelt habe, welches als kulinarisches Symbol auf der Karte Platz finden sollte.
Es ist in Anlehnung an eine englische Tea-Time entstanden. Herausgekommen ist nach langem Hin und Her ein mit Earl Grey Tee- Creme gefüllter Cannoli. Die berühmte Amalfi Zitrone kommt in Form eines Zitronenschnees und einer Zitronen- Oliventapenade zum Einsatz.
Solltest Du diese Zitrone noch nicht kennen, dann rate ich Dir, sie mal auszuprobieren. Sie ist gegenüber normalen Zitronen deutlich größer. Sowohl das Fruchtfleisch als auch die äußere Schale sind deutlich intensiver im Aroma als bei herkömmlichen Zitronen, gleich wenn sie von guter Qualität sind. Von daher sind diese Amalfi Zitronen bei Gastronomen so beliebt. Sogar die weiße Rinde könnte man bei dieser Sorte mitessen, da sie nicht so bitter ist.
Die süditalienische Amalfi- Küste gibt dieser speziellen Frucht ihren Namen. Zwischen dem Meer und den Bergen stehen dort bereits seit Jahrhunderten auf extra angefertigten Terrassen die Zitronenbäume. Bereits nach sechs Monaten Reifezeit kommen die Früchte in die Läden. Man bekommt sie hier vielerorts angeboten. Hier in Berlin ist der Bezug recht einfach. Unser örtlicher Lieferant gibt uns die Möglichkeit, die Ware bei ihm zu beziehen. So kann ich ohne Probleme mein Dessert namens „Italian Teatime a.k.a. Take me back to Amalfi Coast“ auf die Karte setzen und Euch an meinen Urlaubserinnerungen teilhaben lassen. Fotos von diesem Dessert gibt es bald hier.
Sassi di Matera – Die Felsenstadt
Wenn Du glaubst mit Positano gehen Italien dann die schönen Städte aus, dann hast Du Dich getäuscht. Nachdem wir uns vom westlichen Teil Italiens gelöst hatten und uns auf den Weg Richtung Südosten machten, kamen wir nicht darum herum, bei Matera Halt zu machen. Matera ist eine Stadt auf einer felsigen Landzunge in der Region Basilicata. Dort befindet sich die Sassi, was ein Komplex aus Höhensiedlungen ist, welcher in die Felswand geschlagen wurde. Die Häuser sind Höhlen in diesem Stein. Über tausende von Jahren lebten Menschen in ihnen. Mit der Zeit gruben sie sich tiefer und tiefer in den Fels hinein, erschufen Dächer und Vorbauten.
Matera ist obendrein eine der ältesten Städte der Welt. Für die Erkundung auf diesem glatten, weißen Tuffstein habt Ihr am besten stabiles Schuhwerk an und keine Aversion gegen Treppen oder steile Wege. Keine Angst, hier lohnt sich jeder zurückgelegte Meter.
Die Karte zur Reise durch Italien
Abends tränken die Laternen der Stadt mit ihren 60.000 Einwohnern in ein dunkles Gelb. In den 50-er Jahren wohnten dort viele arme Italiener unter erbärmlichsten Umständen. Der damalige Ministerpräsident bezeichnete es damals als „nationale Schande“. Heute ist Matera ein viel besuchter Ort und Touristenmagnet. 2014 wurde Matera als erste Stadt Süditaliens zur „Kulturhauptstadt 2019“ gewählt. Wir haben die Reise hierhin extrem genossen. Eine angenehm ruhige Stadt mit viel Charme und einer einzigartigen Kulisse.
Was ganz klar anzumerken ist, ist der Umstand, dass wir überall in Italien mit grandiosem Essen verpflegt worden sind. Ich hatte nicht einen Moment, in dem ich hinsichtlich der gebotenen Speisen enttäuscht wurde. Man kann wohl in Italien nicht viel falsch mache, es gibt hier wohl mehr Gourmets und Genießer als wir sie in Deutschland haben.
Das soll es mit dem zweiten Teil über unsere Reise nach Italien gewesen sein. Der dritte Teil ist bereits in Arbeit und wird Euch ebenfalls wieder mit beeindruckenden Bildern und der Berichterstattung gefallen, dessen bin ich mir ganz sicher.