Ich weiß nicht, was mich bei der Planung des Events geritten hatte. Eigentlich kann es ja nicht sein, dass immer noch zwei Wochen nach Weihnachten, Gänge mit der Gans vorgestellt werden. Aber so ist nun mal das Konzept. Trotzdem lohnt es sich, hier vorbeizuschauen. Wir haben nämlich diese Woche einen Gewinnergang zu zeigen. Ich hatte kurz vor dem Heiligen Abend ja einen Wettbewerb ausgerufen, welcher auch rege angenommen worden ist. Die vielen Einreichungen generierten jedoch ein weiteres Problem: Die Qual der Wahl.
Doch letztlich konnte sich doch ein Gericht durchsetzen. Dieses stammt gleich von einem „kreativen Kochteam“. Verena Scheidel und Manuel Wassmer betreiben zusammen „Quadro Culinaria“. Gelernte Köche sind sie beide nicht. Sie ist technische Zeichnerin, er ein selbständiger Lichtdesigner. Beide sind im kulinarischen Sinne absolute Autodidakten, und das auf einem sehr hohen Niveau. Ihre Gänge sehe ich sehr oft an meiner Facebook Timeline vorbeiflitzen. Sehr oft studiere ich sie sehr genau, da sie rein optisch schon sehr gelungen sind.
Auch deren Gänseinterpretation konnte mich schnell überzeugen und ist für den Gänsemonat der krönende Abschlussgang. Gans normal (es will einfach nicht enden, Wortspiele beherrschen jedes Gänserezept) kommt das liebe Federvieh aber nicht auf den Tisch.
Die einzigen traditionellen Beilagen bei der Gans sind hier wohl das Rotkraut und der Apfel. Hier herrscht vor allen Dingen ein orientalischer Einfluss, der diesem sehr routinierten Jahresritual wieder neues Leben einhaucht. Ein paar Zeilen verraten uns die Idee der beiden Kochkünstler.
Wie verschieden man Geflügel, hier leider mal nicht die Gans sondern etwas Vergleichbares, einsetzen kann, zeigt uns wieder mal die foodpairing- Grafik. Auf deren Seiten ist es höchst einfach, die verschiedensten Produkte mit unzähligen anderen passenden Komponenten zu kreuzen. Das Beispiel hier zeigt einige Anwendungsbeispiele einer gerösteten Pekingente.
So haben sich die zwei zu Recht den Gewinn verdient. Sie bekommen eine Ausgabe des zweiten Kochbuchs von Daniel Humm spendiert. Dieses Werk dürfte bei den meisten Bücherregalen bestens passen. Es ist ein sehr vielseitiges und vor allen Dingen optisch ansprechendes Buch, welches nicht mit spannenden Rezepten geizt. Ich danke Verena und Manuel für ihren Beitrag und wünsche Euch viel Spaß mit ihrem Gang, welcher vielleicht nächstes Jahr zum Fest auf dem Teller landet. Das Rezept dafür gibt es heute aufgrund des Umfangs ausnahmsweise als pdf.