Dass Fingerfood heute nicht immer nur als „Maulfreude“ (Amuse geuele) vor einem aufwendigen Menü stehen muss, sondern auch des Öfteren bei besonderen Gelegenheiten zu hundertfach bei „Flying Buffets“ aufgefahren werden, macht diese so vielseitig einsetzbar.
„Small & Fine Fingerfood“
Hubert Obendorfer
Fotografie: Matthias Hoffmann
Matthaes Verlags GmbH Stuttgart, 2012
200 Seiten, gebunden, 69,90 EUR
ISBN: 978-38751-50-681
Appetizer jener Art sind je nach Anlass und Zahl der Gäste teilweise ein ganzes Sortiment verschiedenster warmer und kalter Kleinigkeiten, welche man in ein zwei Bissen verzehrt.
Ein umfassendes Aufgebot von eben diesen Snacks hat der Hotelchef und Sternekoch Hubert Obendorfer in dem Buch
„Small & Fine Fingerfood“ aufgelegt. Auf mehr als 200 Seiten werden 120 dieser kleinen Möglichkeiten vorgestellt.
Schematisch unterteilt sich das Buch dabei in die Themen Gebackenes, Antipasti & Tapas, Salate, Süppchen, Veggie, Fisch & Meeresfrüchte, Fleisch und Desserts.
Auf den ersten Blick sehen die abgebildeten Häppchen allesamt nicht so aus, als würden diese schwer herzustellen sein, doch weiß man nach den ersten „Produktionsreihen“, dass es gerade bei den kleinen Snacks auf präzises und konsequentes Zubereiten ankommt, damit diese allesamt gleich und anmutig prunken. Das Sortiment der gebackenen Rezepte gibt dafür ein gutes Beispiel. Schludert man denn beim Zerlegen des Thunfischs vom „Tramezzini Vitello Tonnato“, so wird es schwer, eine schön akkurate Schnitte wie diese hinzubekommen.
Dass solche winzigen Vertreter der Kochkunst optisch den großen Gängen in Nichts nachstehen, beweisen unter anderem die Darstellungen der „Jakobmuschel im Seranoschinken“ oder das
„1/2 Dutzend Austern“, die mit vielen kleinen Handgriffen aufwendig gemacht werden.
Die Rezepte sind dabei alle sehr klar und leicht verständlich in die einzelnen Komponenten zerlegt und nachvollziehbar beschrieben. Eine gute Abwechslung hierbei ist, dass man für das Herstellen dieser Happen keine hochtechnisierte Küche braucht, so dass das heimische Nachkochen in jedem Fall gegeben ist und nicht daran scheitert, dass man gerade keinen Sous Vide Garer oder Pacojet zu Hause hat.
Auch die Desserts bekommen hier einen eigenen Teil geboten. Wie bei den anderen Gerichten werden die verschiedenen Texturen wir „warm und kalt“ oder „knusprig und cremig“ kreativ kombiniert. Er zeigt das bei seiner Interpretation vom „Grießflammerie mit Mandelkrokant“ oder bei den „Schokoladen- Nugat- Törtchen“ eindrucksvoll.
Die Darstellung der Fotos übernahm Matthias Hoffmann, welcher auch schon andere große Bücher produziert hat.
Alles in allem ein durchaus inspirierendes Buch mit den ein oder anderen vermeintlich einfachen dann aber doch originellen Darstellungen der mundgerechten Sattmacher.
Quellenangaben
Copyright sämtlicher Bilder: Thomas Hoffmann
Hinweis der Redaktion
Ein Teil der besprochenen Produkte wurden von Unternehmen zu Testzwecken zur Verfügung gestellt.