Heute wird’s ausnahmsweise mal politisch. Die Brexit- Debatte ging erst gestern wieder in eine neue Runde. Der Deal von Theresa May wurde abgelehnt. Ich bin nach wie vor der Meinung, dass es in dieser Situation, wie sie sich gerade darstellt, nur Verlierer gibt. Um mich über diese Tatsache ein wenig hinwegzutrösten, wage ich einen anderen Anlauf, der in Zukunft präventiv Abhilfe schaffen kann.
Denn Essen verbindet und Essen kann auch Brücken schlagen. Brücken, die gerade eingerissen werden und vermutlich für lange Zeit unüberwindbar scheinen. Die Engländer brauchen vielleicht mal einen neuen Blick auf bewährte Dinge. So bringt der BREXIT für alle nur Nachteile. Wer kann so was wollen? Ein unkompliziertes Gericht sorgt da vielleicht für ein gesitteteren Umgang. Let`s do it!
Ein englischer Klassiker im fernöstlichen Gewandt
Dass es nicht immer schlecht sein muss, sich mit Dritten zu verbünden, um so gänzlich neue Perspektiven zu erlangen, kann man exemplarisch auch gut mit Speisen zeigen. Berlin ist ein sehr guter Standort für solch einen kulinarischen Schmelztiegel, welcher ohne Ende durch die unterschiedlichsten ethnischen Strömungen geprägt wurde und heute sich deutschlandweit am schnellsten wandelt und erneuert.
Sicherlich muss das nicht überall so sein, doch in einer vielfältigen Stadt wie dieser kann das auch Ansporn zu weiteren gemeinsamen Aktionen sein. Essen verbindet und ist wie ein guter Kit der Gesellschaft durch die verschiedenen Kulturen hinweg.
Japan meets England
Und so habe ich mir einmal erlaubt, den Klassiker der Insel im Norden Europas mit japanischen Elementen zu kombinieren. Auch habe ich ein wenig Hand an die sauren „Fries“ angelegt und diese mit dem von Johann Lafer entwickelten Lurchi (ist bei uns in der Küche ein Running Gag – es geht natürlich auch ein handelsüblicher Spiralschneider) in feine Kartoffelnudeln gewandelt, welche nach ein wenig Wässern in Frittierfett, trocken ausgebacken werden, bis sie goldgelb sind.
Ausgebackener Fisch • Fish & Chips 2.0
Aber auch der Kabeljau wird einem Fritteusenbad unterzogen, jedoch erst nachdem dieser filetiert und gänzlich ohne Haut durch den Bierteig gezogen worden ist. Für ein wenig Biss und Meeresfrische sorgt ein Wakame- Algensalat mit Gurke. Wer nun noch die Säure, welche üblicherweise mit dem typischen Malzessig erzeugt wird, vermisst, der findet diese in abgemilderter Variante über die Zitronenmayonnaise geträufelt.
Ausbalanciert, neu und doch nah an der traditionellen Variante – Fish & Chips 2.0
So isst sich schon diese Version auf eine gänzlich andere Art und Weise und lädt zum Teilen ein. Gerne auch mit dem Tischnachbarn, dem europäischen Nachbarn oder anderen Kulturen. Gemeinsame Mahlzeiten sind eine perfekte Voraussetzung für jegliche Art sozialer Interaktion. Wie wäre es in Zukunft einfach mit solch einer Portion am gemeinsamen Tisch zum Teilen, um entstehende Konflikte zu besprechen und auszuräumen anstatt Ängste zu schüren und die Nation zu spalten. Ich empfehle als Getränk dazu einfach noch einen frischen „Spicy Scandinavian“. So calm down, eat, talk and repeat.
Fish & Chips 2.0
Equipment
Schüssel
Schneebesen
Gummilusche
Zange
Pfanne
Topf
Schaumkelle
Ingredients
2 Eier, Größe M
150 g Mehl
2 Prisen Salz
125 g Bier, hell
4 Stück Kabeljau, ohne Haut und ohne Gräten
100 g Mehl
200 g Pflanzenöl
Salz, Pfeffer
3 Eigelb
200 g Pflanzenöl
Salz
1 EL Dijonlips
1 EL Zitronensaft
Abrieb einer Zitrone
4 große mehlig kochende Kartoffeln
Pflanzenöl
Salz