Berlin lebt von einer sich stets und ständig erneuernden Gastronomiekultur. Das habe ich in den letzten Blogbeiträgen immer wieder feststellen dürfen. Mit dem Restaurant Benedict, folgt nun ein weiteres diesem Trend und stellt mit einem Frühstückskonzept rund um die Uhr die Berliner Szene ein wenig auf den Kopf.
„Guten Morgen“ im Restaurant Benedict
Mit einem herzlichen „Guten Morgen“ begrüßt mich die nette Dame am anderen Ende der Leitung. Es ist bereits 17:30 Uhr als ich im Restaurant Benedict anrufe, um einen Tisch zu ergattern. Ich wundere mich erst, doch dann erklärt man mir, dass eben genau diese Begrüßung das Konzept widerspiegelt. So fragte ich aufgrund der Erfahrung, die ich kürzlich dort gemacht hatte, nach einem Tisch für Montag um 9:00 Uhr nach. Doch hier kann man keinen Tisch reservieren. Man muss sich, wie alle anderen auch, ein wenig gedulden, sollte es mal zu voll sein. Und das ist es ständig. Wer das noch nicht erlebt hat, der soll sich das einfach einmal anschauen. Bei meinem ersten Versuch, einen Tisch zu ergattern, war es extrem voll. Ich hatte die Wahl zwischen einer halben Stunde Wartezeit oder auf den Hacken kehrt zu machen um später wieder zu kommen. Ich entschied mich für letzteres.
9:00 Uhr ist eine gute Zeit
Nach meinem Anruf wagten wir, mein Küchendirektor Daniel und ich, einen weiteren Versuch zur besagten Zeit um 9:00 Uhr und das Montags früh. Und siehe da…, wir hatten Glück.
Doch was ist es, was dieses Frühstücksrestaurant so sehr von den zigfach weiteren in der Stadt unterscheidet?
Sicherlich liegt es zum einen daran, dass es wieder mal etwas Neues in der Stadt gibt. Neueröffnungen sind in Berlin immer noch etwas Besonderes. Außerdem wird beim ersten Betreten nahezu jedem die geschmackvolle Inneneinrichtung auffallen. Hier legt man viel Wert auf gutes Design und Interieur.
Das beginnt bei den floral gemusterten Tapeten, welche gefolgt von den scheinbar willkürlich zusammengewürfelten Möbeln eine recht familiäre Atmosphäre schafft, die sich von der Empfangshalle bis zum offenen Küchenbereich hinter der langen Bar erstreckt. Gerade die Sitze an der Bar finde ich sehr interessant. Wurde man vom freundlichen Empfang an den Tisch geführt, welcher in den Ausführungen von der kleinen Variante für zwei Personen bis zum großen Familientisch reicht, bietet bereits die gereichte Speisekarte einen groben Vorgeschmack auf das, was neben diesem heimischen Feeling hier sonst noch anders ist.
Starter, & Co.
Als sogenannter Starter erwartet uns ein „Portobello“, eine Champignonart, mit Balsamicovinaigrette und Ziegenkäsecreme. Zusammen mit den Kartoffelrösti und der Sour Cream bildete solch ein Duo unseren Auftakt.
Natürlich gibt es vor allen Dingen Ei
Was wäre ein Restaurant namens Benedict ohne die selbige Eierspeise? Jene gibt es hier in verschiedenen Ausführungen „par excellence“. Gleich fünf verschiedene Toppings stehen zur Auswahl und lassen das Herz höher schlagen. Man erhält wahlweise zu den zwei pochierten Eier auf hausgemachten und getoasteten Brioche mit Sauce Hollandaise entweder die Garnitur „Ham & Bacon“, „Royal“ mit Räucherlachs, „Florentine“ mit Rahmspinat, „Floppy Joe“ mit Rinderhackfleisch oder „Fungi“ mit Pilzen. Wir entschieden uns für den „Ham & Bacon“ und wurden nicht enttäuscht.
Weitere Eierspeisen gibt es obendrein. Die sogeannten Eggballs sind kleine Omelettebällchen mit Beilagen nach Wahl. Wir hatten sie mit Pilzen. Die ungewöhnliche Eierpräsentation hat uns gut geschmeckt.
Anzumerken ist außerdem, dass die hausgemachten Brötchen (Baguette, Brioche, Kürbis und Vollkorn) bei vielen Speisen inklusive ist und auf Wunsch ohne Zusatzkosten aufgefüllt wird. Ebenso erhält man hier noch einen Mimosa oder ein Heißgetränk nach Wahl.
Gesund kann man ebenso frühstücken, für die bewusste Ernährung stehen hier rein vegan Angebote auf der Karte.
Frühstück & mehr
Das Konzept geht ab Januar in den 24/7 Betrieb über. Will heißen, Ihr könnt rund um die Uhr einkehren. Dass nicht alle zu jeder Tageszeit frühstücken mögen, wird ebenso berücksichtigt.
Mit einem Entrecôte samt Spiegeleiern und Zitronenbutter, dem Eisbeinsandwich oder einem koreanischen Frühstück mit Kimchi-Reis, Sprossen und frischem Koriander wird diesen Wünschen gern entsprochen.
Fazit
Mir gefällt das Restaurant Benedict als Lokalität aufgrund der Vielseitigkeit in der Speisekarte und dem Konzept, den Gast auch spät Abends noch ein Frühstück bieten zu wollen, sehr, gleich wenn ich ein Gewöhnliches sicherlich eher selten um 22 Uhr Abends verspeisen würde. Zum Glück gibt es solche Gewöhnlichen hier nicht. In diesem Sinne verabschiede ich mich mit einem freundlichen: „Guten Morgen“
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