Zuletzt richtete ich den Fokus in diesem Blog immer wieder auch auf das Podium auf dem wir Köche unser Essen Tag für Tag anrichten. Die Rede ist vom Porzellan oder dem Steinzeug, welches die eigentliche Bühne für unsere Kreationen bereitet. Mit der Reihe „Mesh“ von Rosenthal möchte ich heute eine Kollektion spanischer Herkunft für meine alljährliche „Spargelparade“ vorstellen.
Vor kurzem habe ich ja bereits von Rosenthal Teller für den ganz besonderen Anlass nutzen können. Dort hatte ich mit dem Service- Klassiker im Bauhausstil namens TAC – Rosenthal studio-line sehr einzigartige Stücke mit Schweinchenmotiv genutzt. Für eine nachträgliche Schau folgt gerne diesem Link.
Heute geht es im Wesentlichen etwas linienartiger zugange.
Die spanische Industriedesignerin Gemma Bernal schöpft ihre Inspiration für neue Porzellankollektionen aus einem intensiven Austausch mit den besten Köchen und Kochschulen Spaniens. »Mesh« ist eine innovative Dining- und Gourmetkollektion mit vielen variabel einsetz- und kombinierbaren Einzelteilen, z.B. für Tapas und Buffets. Ein zartes Gitterrelief macht die klaren, geometrischen Formen der Kollektion besonders lebhaft und modern.
Mesh bringt Farbe in die privaten Ess- und Wohnbereiche. Denn ab sofort ist die Serie auch in drei Farben erhältlich. Die Töne Aqua, Cream und Walnut werden mit einer Farbglasur auf das Porzellan gebracht und sind für alle Kollektionsteile erhältlich. Sie bilden einen angenehmen Kontrast zum weißen Porzellan, heben den lebhaften wie handwerklich-individuellen Charakter der Kollektion hervor, lassen das Relief von Mesh intensiver wirken und unterstreichen das moderne Mix and Match Prinzip. Hier kann man quasi alles mit allem durchkombinieren. Man hat somit kaum Grenzen, die es einzuhalten gibt.
Die Rosenthal Mesh – Reihe lässt sich durch und durch kombinieren
Um das einmal im praktischen Sinne zu verdeutlichen, habe ich die Spargelsaison genutzt, um verschiedene Gerichte mit diesem hochgeliebten Gemüse zu kreieren und später diese auf der Mesh- Serie anzurichten.
Ihr werdet sehen, wie wirkungsvoll die Präsentation mit den verschiedenen Farbtönen sein kann.
Als Vorspeise offeriere ich hier ein Sous Vide gegartes Stück Entrecôte, welches auf einer klassischen Sauce Hollandaise angerichtet ist. Dazu gebe ich konfierte Kirschtomatenhälften, mit Trüffelvinaigrette marinierter Spargel (in Berlin kommt der natürlich aus Beelitz), Wildkräuter von unserem Jäger Guido und Parmesanspäne. Dieser Gang kommt bei uns sehr gut an, bei den heißen Graden ist es genau das Richtige.
Neben dem Entrecôte passt zum leichten Spargel auch ein eher mildes Stück Fleisch. Kaninchenrücken, ebenfalls Sous Vide gegart, harmoniert ganz großartig zum Spargel, welcher hier mit Erbsen, Erbsencreme, Radieschen, Wildkräutern und Löwenzahnsalat angerichtet ist. Für die fruchtige Note habe ich noch Himbeeren, Heidelbeeren und Brombeeren hinzugefügt. Eigentlich bin ich nicht so der Freund von Beeren in der Vorspeise aber hier passt das super.
Rosenthal steht für Qualität und unterschiedlichste Collectionen
Natürlich haben sich auch ein paar Gänge ohne Spargel in diese Präsentation verirrt. Ein asiatischer Einschub sei mir doch gewährt. So kredenze ich Euch hier einen halben Hummerschwanz mit Shii Take Pilzen, Pack Choi und Minimais, die allesamt in einem Asiasud gegart wurden sind. Obendrein dressierte ich auf den Hummer eine scharfen Thai- Currycreme und toppe das noch mit Ghoakresse (Korianderkresse). Aufgegossen mit einer schaumigen Hummerbisque ist dieser Dish auch komplett.
Die ganzen Spargelabschnitte wollen natürlich auch sinnvoll verarbeitet werden. Was bietet sich da besser an, als eine Spargelcremesuppe. Für eine Einlage kommt bei diesem Stangengewächs schon recht viel in Frage. Ich habe mich für zwei Ravioli mit Rindfüllung entschieden, zu der ich ein wenig Petersilie in verschiedenen Texturen (Malto und Creme) reiche. Außerdem serviere ich sie noch mit ein wenig roter Shisokresse. Et Voilà!
Der folgende Gang ist inspiriert aus einem Kochbuch von Sven Elverfeld. Hier habe ich einen gebratenen Bachsaibling mit Spargel (wie sollte es anders sein), gebackenen Grenaillekartoffeln, Sauerklee, einem Onsen- Ei und Saiblingskaviarvinaigrette arrangiert. Ihr seht, ich setze bei Gerichten mit Spargel eher auf die leichten Kaliber.
Spargel funktioniert auch als Dessert
Auch Desserts kann man aus Spargel bauen. Dafür habe ich mich bei diesem an den klassischsten aller Spargelgänge orientiert. Jeder mag ein Bund Spargel mit Kartoffeln, Sauce Hollandaise oder zerlassener Butter. Dieses Thema habe ich ins Süße interpretiert und verschiedene Elemente optisch ähnlich wie beim Original belassen. So kommt der Spargel in purer Stangenform daher, wird jedoch nicht salzig sondern in einem speziellen süßen Fichtennadelfond gegart. Hier eignet sich ebenfalls prima die Sous Vide Technik, die kann ich nur empfehlen. Das Ergebnis ist immer gleich und nicht zu schlagen. Die Hollandaise habe ich durch einen Espuma von „Creme Anglais“ ersetzt. Optisch ist sie fast nicht zu unterscheiden. Die Butter wurde durch eine Nocke Nussbuttereis getauscht. Obendrein gibt es für den Crunch noch ein paar süße Croutons und mit Erdbeeressig marinierte Erdbeeren. Der Sauerklee darf ebenso nicht fehlen. Fertig ist die süße Darstellung eines Spargelklassikers.
Für das zweite und letzte Dessert habe ich den Spargel ausgelassen. Hier gibt es einen Teller ohne groß Schi Schi. Es gesellt sich Safraneiscreme an marinierte Beeren mit Schokoladenmalto, Zitronengel und etwas Waldmeister. Nicht viele Handgriffe lassen diese einfachen Bestandteile auf diesem farblich sehr ansprechenden Teller, wirkungsvoll erstrahlen.
Wie Ihr seht, kann man mit der Anschaffung dieser Geschirrserie zu Hause recht vielseitig den Umgang beim Kochen und Anrichten pflegen. Die Frage der Robustheit kann ich Euch ebenso beantworten. Mit diesem Porzellan holt Ihr Euch ein eher widerstandsfähiges in die eigenen vier Wände.