Mit den eigenen Rezepten habe ich es dieses Jahr nicht so gehabt, das sprach ich zuletzt ja auch beim Jahresrückblick an. Gute Vorsätze sind ja heute wie für mich gemacht, das soll sich 2015 nun also wieder ändern. Ich gelobe Besserung. So viel ist sicher.
Aber bietet man mir ein interessantes Produkt und Taschengeld an, kann ich mich dann doch noch mal dazu bewegen, lukullisch auf dem Blog aktiv zu werden. Es galt, konzeptionell ein Gericht mit einem Produkt des Bitterlimonaden- Experten „Thomas Henry“ zu entwerfen. Natürlich gibt es da auch bei mir wichtige Kriterien, um solch einen „Sponsored Post“ auf der Berliner Speisemeisterei durchzuführen. Bevor ich mich also an den Schreibtisch setze, soll das beworbene Produkt auch mit einigen meiner Prinzipien harmonieren.
Regionalität
Das Wasser dieser angebotenen Limonaden ist aus einer Quelle bei Bad Meinberg. Der Sitz der Firma ist in Berlin- Tempelhof, regionaler geht`s ja wohl kaum. Ich unterstütze also die sogenannten „Local Heros“. Fein!
Inhaltsstoffe
Die Produktpalette kommt ohne Gluten aus und ist zudem auch noch vegan. Umso besser!
Wie baut man also nun eine der verschiedenen Sorten in das Gericht ein und vor allen Dingen, was für eine Gang soll es denn werden?
Die Entscheidung fiel nach einer ausgiebigen Verkostung recht schnell auf das Dessert. Einst hatte ich schon einmal eine Nachspeise mit einem Tonic ausprobiert, daran wollte ich nun erneut feilen und sogar das Tonic- Wasser noch ein wenig mehr einbinden.
Zu Hilfe kommt mir dabei wieder das Portal von foodpairing.com, dort kann man immer einen passenden Begleiter zu ungewöhnlichen Aromen finden. Zum Tonic Water passt laut dieser Seite also auch Ananas und Himbeer. Gesagt, getan. Bei Ananas kommt bei mir immer unweigerlich zuerst die Erinnerung an die Dosenware auf. Diese doppelt ausgestochenen Ananasscheiben wurden ja immer in einen speziellen Fond eingelegt. Dem tat ich es gleich. Es kam hier nur eine kleine Modifikation zum Tragen, ersetzte ich doch den Ananasfond, mit Tonic pur und einem Blatt Basilikum. Zum Marinieren nutzte ich auch nicht eine Konserve, sondern vakuumierte die Frucht im Beutel. Durch dieses Verfahren verarbeitet man das Produkt gleich doppelt. Zum einen wird durch das Vakuumieren mit dem im Beutel zugefügten Fond die Ananas regelrecht durchsogen. Der aufgebaute Druck sorgt dafür, dass der Fond in die Ananas eindringt. Das dauert nur wenige Augenblicke, man kann dabei zusehen, wie sie im Beutel glasig wird.
Außerdem sinkt bei diesem Vorgang der Siedepunkt, was dazu führt, das feuchte Lebensmittel sogar bei Zimmertemperatur kochen können. Dieser Vorgang zersetzt also ein wenig auch das Fruchtfleisch. Man kann diesen Vorgang bei Belieben auch direkt ein- bis zweimal wiederholen. Die Konsistenz wird sich zunehmend ändern. Was jedoch immernoch bleibt, isst die Frische.
Der Unterschied zu normalen Kochvorgängen unter der Einwirkung von Hitze ist, dass die Wärme zusätzlich den Geschmack verändert. Würde man die Ananas in diesem Fond kochen, käme danach ein gänzlich anderes Geschmackserlebnis, welches in keinem Falle so frisch wirken würde, heraus.
Diese Ananas bildete nun meine Basis auf der ich die restlichen Komponenten dazu aufbaute. Für komplexe, ergo spannende Gerichte, bietet sich immer an, mit verschiedenen Texturen zu spielen. So kommt bei meinen Gängen immer auch etwas Cremiges, Knuspriges oder auch vom Geschmack her Süßes mit etwas Saurem zum Einsatz.
Hier steht die süß- säuerliche Ananas mit den bitteren Tonic- Tönen im Kontrast zur süßen Himbeere. Mit den Pumpernickelchips biete ich da noch einen weiteren leicht bitteren Geschmack, der zudem mit den getrockneten Ananasflakes und gefriergetrockneter Himbeere ein abwechslungsreiches Mundgefühl bietet. Abschnitte der Ananas und etwas Himbeerpüree werden zudem noch mit Hilfe von Agar Agar zu Gel verarbeitet. Für einen zarten Schmelz sorgt das Nußbutter- Malto und der Tonic- Espuma. Da Basilikum schon eine geschmackliche Nuance bei der „Dosen-Ananas“- Adaption war, kam hier nicht nur zu dekorativen Zwecken Basilikumkresse hinzu.
Et voilà!
Würde man sich intensiv mit den anderen Sorten des Berliner Unternehmens befassen, käme man sicherlich zu dem Entschluss, dass da nicht nur dessertechnisch noch viele weitere Kreationen möglich wären. Nach der passenden Getränkebegleitung muss dann aber ganz sicher nicht mehr lang gesucht werden. In diesem Sinne wünsche ich Euch einen guten Rutsch ins Jahr 2015. Man liest sich wieder!
Hinweis der Redaktion
Ein Teil der besprochenen Produkte wurden von Unternehmen zu Testzwecken zur Verfügung gestellt. Zudem wurde dieser Beitrag durch „Henry Thomas“ finanziell unterstützt. Auf den redaktionellen Inhalt wurde dabei kein Einfluss genommen.