Obwohl das Hotel de Rome mit seiner beeindruckenden Geschichte und dem ikonischen Standort längst eine feste Größe in der Berliner Hotellandschaft ist und das Restaurant Chiaro schon seit einiger Zeit auf meinem Radar stand, hatte ich bisher nie die Gelegenheit, dort einzukehren. Umso mehr freute ich mich, endlich die moderne italienische Küche zu erleben, die in der Berliner Gourmetszene für ihre Qualität und Kreativität geschätzt wird – ein weiteres Restaurant meiner Serie der Culinary Hotspots.
Das Chiaro: Ein Restaurantbericht
Das Chiaro ist nicht einfach nur ein Restaurant – es ist ein Ort, der italienisches Lebensgefühl mit zeitgenössischem Luxus verbindet. Bereits beim Betreten der Räumlichkeiten fühlt man sich durch das elegante Interieur und die warme Lichtstimmung in eine mediterrane Oase versetzt. Die Einrichtung überzeugt durch Liebe zum Detail: Von den großen, runden Tischnischen, die ideal für gesellige Abende mit Gruppen sind, bis hin zu den stilvoll gedeckten Tischen, die für intime Dinner geeignet sind. Die grün-schwarz gestreiften Polstermöbel in Kombination mit den eleganten Holztischen schaffen eine einladende und doch luxuriöse Atmosphäre.
Die Fotos, die ich von der Einrichtung gemacht habe, sprechen für sich: Ob es die weitläufigen Fenster sind, die Tageslicht hereinlassen und den Blick auf den charmanten Außenbereich ermöglichen, oder die kunstvolle Beleuchtung, die den Abend in ein warmes Licht taucht – hier wurde nichts dem Zufall überlassen. Jeder Winkel strahlt die Eleganz aus, die man von einem Restaurant dieser Klasse erwartet.
Ambiente: Stilvoll und einladend
Das Ambiente im Chiaro vereint klassische Eleganz mit einer modernen, weltoffenen Note. Die großen, runden Tische mit den gepolsterten Sitznischen sind ein echter Blickfang und bieten sowohl Komfort als auch Privatsphäre. Die Tische sind perfekt eingedeckt, und die Beleuchtung schafft eine gemütliche, aber nicht übertriebene Atmosphäre.
Ein besonderes Highlight sind die bodentiefen Fenster, die den Raum lichtdurchfluten und gleichzeitig den Blick auf den charmanten Außenbereich freigeben. Trotz des luxuriösen Interieurs bleibt die Atmosphäre entspannt und lädt dazu ein, den Abend in vollen Zügen zu genießen. Der Service fügte sich nahtlos in diese Atmosphäre ein – aufmerksam, aber unaufdringlich.
Getränke: Kreativität im Glas
Unser Abend begann mit einer ansprechenden Auswahl an Cocktails. Meine Begleitung entschied sich für einen klassischen Amaretto Sour, der mit seiner perfekten Balance aus Süße und Säure überzeugte. Ich probierte zwei alkoholfreie Cocktails aus der „Schwindelfrei“-Kollektion:
- Casa della Passione: Ein erfrischender Mix aus alkoholfreiem Martini Floreale, saurem Traubensaft, Limetten-Cordial, Passionsfrucht und Soda. Die harmonische Kombination aus Fruchtigkeit und leichter Säure machte diesen Cocktail zu einem echten Genuss.
- Pink Beast: Ein ebenfalls leichter, erfrischender Cocktail, der alkoholfreien Martini Vibrante, Limette und Thomas Henry Wild Berry vereinte. Mit seiner milden Süße und der prickelnden Note von Wild Berry war er eine hervorragende Begleitung für den Abend.
Beide Cocktails unterstrichen, dass alkoholfreie Getränke genauso kreativ und genussvoll sein können wie ihre alkoholischen Alternativen.
Vorspeisen: Vielfalt auf dem Tisch
Als Vorspeisen entschieden wir uns für eine Auswahl von vier Gerichten, die zum Teilen gedacht waren. Dies bot uns die Möglichkeit, die Bandbreite der Küche zu erleben:
- Rinder-Tartar: Perfekt geschnitten und mit einer körnigen Senfcreme serviert, überzeugte dieses Gericht durch seine Qualität und Aromatik. Statt des klassischen Brot-und-Butter-Arrangements wurde ein gebackenes Brot mit Oliven sowie würzigem Aufschnitt gereicht – eine sehr gelungene, kreative Alternative.
- Thunfisch-Tartar: Dieses frische und hochwertige Gericht wurde mit Riviera-Vinaigrette und Mesclun-Salat angerichtet. Es war leicht, erfrischend und eine perfekte Wahl für Liebhaber mediterraner Aromen.
- Burrata mit Brokkoli und schwarzem Trüffel: Die cremige Burrata wurde von zarten Brokkoli-Röschen, einer Brokkoli-Creme und aromatischem schwarzem Trüffel begleitet. Diese Kombination war nicht nur optisch ansprechend, sondern auch geschmacklich eine absolute Bereicherung.
- Gebratene Calamaretti: Dieses Gericht bestach durch seine würzige Note, die durch die leicht scharfe Würzung und die fruchtige Passionsfruchtsoße harmonisch abgerundet wurde. Eine spannende Interpretation, die mediterrane Aromen modern aufgriff.
Jede Vorspeise wurde liebevoll angerichtet und spiegelte die Handschrift der Küche wider.
Hauptgerichte: Klassiker mit luxuriösen Akzenten
Für die Hauptspeisen entschieden wir uns für zwei Gerichte, die klassische italienische Elemente mit modernen Akzenten kombinierten:
- Tonnarelli Cacio e Pepe mit halbem Hummer: Dieses Gericht verband die Einfachheit von Tonnarelli mit der Raffinesse von Hummer. Die Pasta war al dente, in einer cremigen Käsesauce, die durch den Hummer ein unvergleichlich vollmundiges Aroma erhielt. Teile des Hummers wurden in die Soße eingearbeitet, was den Geschmack auf ein neues Niveau hob. Der zart gegarte halbe Hummer wurde als Highlight serviert und machte dieses Gericht zu einem wahren Genuss.
- Agnolotti mit Tomatensauce: Fein gefüllte Pasta, bedeckt mit einer großzügigen Menge fein geriebenen Parmesans. Die Tomatensauce war fruchtig und aromatisch, die Agnolotti perfekt gegart. Dieses Gericht zeigte eindrucksvoll, wie die italienische Küche mit einfachen Garmethoden und hochwertigen Zutaten überzeugen kann.
Die Portionen waren großzügig, besonders die Tonnarelli, und beide Gerichte setzten geschmacklich ein beeindruckendes Statement.
Dessert: Spaghetti-Eis, anspruchsvoll inszeniert
Das Dessert war ein Highlight der Inszenierung. Das Chiaro präsentierte eine exklusive Interpretation des klassischen Spaghetti-Eises, das am Tisch frisch zubereitet wurde. Auf einem bereits angerichteten Pfirsich-Ragout wurde zunächst eine Schicht Sahne gegeben. Anschließend wurde das Vanilleeis durch eine eigens dafür vorgesehene Presse direkt am Tisch gepresst, um die typische Spaghetti-Optik zu erzeugen. Zum Abschluss folgten Himbeer-Soße als Garnitur und fein geriebene weiße Schokolade, die als Parmesan-Ersatz diente. Dieser gesamte Prozess konnte am Tisch beobachtet werden, da eine mobile Presse zum Einsatz kam. Die Zubereitung machte Spaß, sorgte für Gesprächsstoff und war ein unvergesslicher Moment des Abends.
Fazit: Stilvolles italienisches Erlebnis in Berlin
Das Chiaro im Hotel de Rome überzeugt mit seinem eleganten Ambiente, aufmerksamen Service und einer modernen Interpretation der italienischen Küche. Die Vorspeisen und Hauptgerichte waren geschmacklich stark, während das Dessert mit seiner Inszenierung überraschte. Die kreative Getränkekarte, insbesondere die alkoholfreien Cocktails, setzte Akzente und rundete den Abend ab.
Preislich bewegt sich das Chiaro im gehobenen Segment, was angesichts der Qualität und Lage im Hotel de Rome nicht überraschend ist. Die Preise sind stimmig, jedoch sollte man sich bewusst sein, dass dies eine besondere Adresse für gehobene Gastronomie ist. Wer italienisches Flair in einer luxuriösen Umgebung erleben möchte, ist hier genau richtig.
Restaurant Chiaro im Hotel de Rome
Adresse: Behrenstraße 37, 10117 Berlin
Reservierung:
Telefon: 030 4606091212
Öffnungszeiten:
• Montag – Freitag: 12:00 – 14:30 Uhr (Lunch)
• Mittwoch – Samstag: 17:30 – 22:00 Uhr (Dinner)