Wenn Du eines der besten Restaurants Deutschlands erleben möchtest, solltest Du auf der Insel Sylt halt machen. Dort ist der Söl’ring Hof beheimatet. Gerade wird es sehr schwer sein, einen Platz zu ergattern, da dort grundlegende Renovierungsarbeiten stattfinden. Küchenchef Jan-Phillip Berner hat die kulinarische Pause genutzt und mir ein Interview in meiner Reihe der 12 Food Art Questions gegeben.
Das Interview mit Jan-Philipp Berner
Gibt es eine Erfahrung, die Dein Leben nachhaltig verändert hat?
Jan-Philipp:“Mein erster Besuch im Gourmet Restaurant von Dieter Müller im Schlosshotel Lerbach.“
Auf was könntest Du in kulinarischer Sicht nicht verzichten?
Jan-Philipp:“Auf Die Schätze unserer Insel.“
Über welches Thema könntest Du eine 30- minütige Präsentation halten, ohne jede Vorbereitung?
Jan-Philipp:“Über jedes Thema/ Produkt/ Technik/ Philosophie/ Werte/ Mitarbeiter/ Bedürfnisse der Gäste an unserem Haus“
Welche 3 Themen sind Dir in der Gastronomie aktuell am wichtigsten?
Jan-Philipp:“Mitarbeiter-Produzenten-Gäste.“
Was ist gerade dein Lieblingsprodukt?
Jan-Philipp:“Das Produkt, welches als nächstes Saison hat.“
Was ist dein gastronomisches Ziel?
Jan-Philipp:“Unser Restaurant behutsam und sicher weiterzuentwickeln. Unseren Betrieb stetig an die Bedürfnisse unserer Mitarbeiter und Gäste anzupassen und weiter alles, was wir tun zu individualisieren.“
Welches Datum/Ort gibst du ein, wenn es eine Zeitmaschine geben würde? Wohin würdest du dich gerne beamen?
Jan-Philipp:“Ich bin gerne da, wo wir uns gerade befinden.“
Wann warst du zuletzt in einem Fastfood-Restaurant und ist es für dich eine Sünde derart essen zu gehen?
Jan-Philipp:“Mein letztes Fast Food dürfte ein Backfischbrötchen gewesen sein. Definitiv nicht. Ich liebe alles, was gut gemacht ist. Das kann auch Fast Food sein.“
Verstehst du dich als Koch eher als Handwerker oder als Künstler?
Jan-Philipp:“Wir sind Handwerker und Überzeugungstäter.“
Mit wem würdest du gerne für einen Tag tauschen wollen?
Jan-Philipp:“Mit meinen Töchtern. Diese Leichtigkeit, mit der unsere Kinder Ihr Leben wahrnehmen beeindruckt mich täglich aufs neue.“
Wie reagierst Du aktiv gegen den Klimawandel im privaten als auch beruflichen Bereich?
Jan-Philipp:“Mit Sensibilität und Respekt vor unseren Ressourcen. Dinge mit Maß zu nehmen. Nichts mag ich weniger als Maßlosigkeit. Wir schauen in unserem Alltag täglich darauf Dinge zu verbessern, Ressourcen zu schützen und auf neue Techniken und Möglichkeiten einzugehen, welche unser aller Leben und vor allen Dingen zusammenleben verbessern. Gerne sensibilisieren wir die Menschen mit denen wir zusammen leben und arbeiten dies auch zu tun. Hinterfragen ist, denke ich, etwas, was elementar wichtig hierfür ist. Ein Beispiel Dienstkleidung aus recycelten Meeresplastik.“
Auf welche Umweltsünde würdest Du trotz der Klimakrise auf keinen Fall verzichten?
Jan-Philipp:“Dies kann und möchte ich nicht beantworten. Ich denke, wenn jeder in seinem Bereich etwas für Nachhaltigkeit tut, dann ist allen mehr geholfen, als wenn alle nur gegenseitig mit dem Finger auf andere zeigen. Einfach machen…“