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Insgesamt 20 kleine Kapitel aus dem Lebensmittelschrank
So geht es ähnlich weiter. Die nachfolgenden Kapitel lauten Eier, Fisch, Kräuter, Mehl, Schwein, Kohl, Hülsenfrüchte, Kürbis, Huhn, Reis, Pilze, Kartoffeln, Rind, Äpfel, Nüsse, Käse, Beeren und Quark.
In den einzelnen Kategorien gibt es eine lose Aneinanderreihung von Vorspeise, Hauptgang als auch Dessert, wobei gerade die Nachspeisen eher im hinteren Teil des Buches vertreten sind. An und für sich gefällt mir das Prinzip der verschiedenen Lebensmittelkategorien recht gut, wobei die Vielzahl der Kapitel gleichzeitig die Schwäche ist.
Da hier insgesamt zwanzig unterschiedliche Lebensmittel aufgeführt werden, wird jedes Einzelne für sich nur touchiert und lange nicht so ausführlich behandelt, wie man es vielleicht bei dem einen oder anderen erwarten würde. Ich wäre gut und gerne mit der Hälfte der Kapitel zufrieden gewesen, würden in der Konsequenz die jeweiligen Ausführungen in ihrem Umfang detaillierter und mit mehr Rezeptbeispielen behandelt sein.
Wie koche ich meine Lebensmittel wie ein Sternekoch?
So hat sich Christoph der Aufgabe gestellt, einen kompletten Lebensmittelvorrat eines Haushalts zu besprechen und ihn in einer Serie von aufwändigeren Gerichten für den privaten Bedarf darzustellen. Für meine Begriffe ist ihm das gelungen, da alle Zusammenstellungen ein gewisses Etwas in sich tragen, welches sich von einer normalen Haushaltsküche abhebt. Das können die Streichholzkartoffeln beim gebratenen Zander mit Schmandlinsen oder etwa die Beurre Blanc beim Kabeljau mit grünem Erbsenpüree sein. Es finden sich keine zu verrückten Speisenkreationen in diesem Buch.
Was ich auch spannend gefunden hätte, wäre ein Kapitel, bei dem Christoph aus übrig gebliebenen Lebensmitteln Gerichte improvisiert. Das ist meiner Meinung nach eines der am häufigsten stattfindenden Szenarien in einem privaten Haushalt: Was mache ich aus den übrig geblieben Zutaten? Damit könnte man locker ein ganzes Buch füllen. Vielleicht ist es ja etwas für einen weiteren Titel, sollte es zu einem weiteren Lockdown kommen.
Fotografie und Design
Die Fotografie ist aus der Hand von Jan-Peter Westermann, der in Sachen Produktfotografie als auch bei der Fotografie der Speisen auf eine sehr natürliche Farbwiedergabe setzt. So sehen alle Gerichte sehr appetitanregend aus und machen Lust, das Gesehene selbst auszuprobieren. Der Textsatz ist unaufgeregt und erfüllt ihren Zweck. Dei Texte sind gut lesbar.
Fazit
Christoph Rüffer beantwortet die selbst gestellte Frage, was ein Sternekoch wohl zu Hause kocht, auf eine sehr ansprechende Art und Weise. Und diese Frage versuchen viele Sterneköche mit einem ansprechenden Kochbuch zu beantworten (siehe Klaus Erfort*). Dafür bedient er sich 20 ausgesuchter Grundprodukte, die er jeweils mit drei Rezepten darstellt. Ob die Gerichte jetzt zwangsläufig umgesetzt werden können, hängt freilich von den Geschicken eines jeden Lesers ab.
Für mein Dafürhalten kann ich aber sagen, dass ich die Rezepte nach der Durchsicht allesamt für machbar empfinde. Hier braucht es weder teures Equipment noch irgendwelche exotischen Zutaten oder besondere Kenntnis beim Kochen. Die Speisen sind allesamt für zwei Personen kalkuliert, so dass auch kleinere Haushalte, ohne all zu lang umrechnen zu müssen, davon profitieren können. Das Buch ist auf jeden Fall für den ambitionierten Hobby Koch geeignet. Ob jeder professionelle Koch Gefallen daran finden würde, hängt insbesondere von den jeweiligen Vorlieben ab. Anzumerken ist, dass das Buch lediglich 19,50 € kostet und somit in meinen Augen wirklich ein Schnäppchen darstellt.