Japanische Lebensweisheiten ergänzen unser europäisches Leben immer dann, wenn wir uns überfordert fühlen oder im Ungleichgewicht sind. Wir schauen stets in den hektischen Wintermonaten rüber nach Fernost, um rauszubekommen, wie dieses stets beschäftigte Volk das eigentlich hinbekommt. Dort gibt es Methoden, die sich in Bezug auf die Achtsamkeit und Selbstständigkeit einem anderen Ansatz als wir ihn verfolgen widmen. Man kann einige Dinge bereits bei der Ernährung lösen. Das Buch namens Japan aus dem Hause Phaidon vereint 400 japanische Rezepte. Dieser Verlag hat es sich auf die Fahne geschrieben, die Welt und deren unterschiedliche Kulturen authentisch in Büchern darzustellen. Es gibt bereits unzählige Werke dieser Art. Japan ist nun erschienen und ebenso in der deutschen Version erhältlich und bereits in der englischen Version ein Bestseller.
Nancy Singleton Hachisu • Eine Referenz wenn es um Japan geht
Die Autorin
hisu stammt aus Kalifornien und lebt bereits seit 3 Jahrzehnten in Japan. Dieses Buch über die japanische Vielfalt beinhaltet mehr als 460 Seiten und ist die neue Kochbibel von Phaidon. Es brauchte drei Jahre, um es zu produzieren. In über 15 Kategorien wird dem Leser hier in einem liebevoll aufgemachten Buch alles über deren Traditionen näher gebracht. So gibt es zum Beispiel die Kapitel „Before the meal“, „Simmered“, „Fried“, „Grilled“ oder auch „Sweets“.Sie erhielt dieses Sammelsurium an Rezepten durch ihre Recherchen, welche sie auf den Reisen durch Japans anstellte. Dabei unterhielt sie sich mit Köchen, Großmüttern und Handwerkern dieser traditionellen Küche gleichermaßen. In diesem 1,7 kg schweren Buch gibt es neben den eigentlichen Rezepten vieles über die Geschichte des japanischen Essens zu lesen. Diese startet bereits in der Jomen Periode um die 12000 vor Christus.
Rezeptaufbau und Umfang
Geht es später zu den eigentlichen Zubereitungsanleitungen bemerkt man sofort den reduzierten, schnörkellosen Aufbau. Einhergehend wird einem klar gemacht, wie lange es dauert, dieses oder jenes zuzubereiten und für wie viele Gäste das Rezept ausreicht. Nicht für jedes Gericht gibt es ein Rezept aber das wäre bei der Anzahl an Speisen auch übertrieben. In Fotos aus der Vogelperspektive bekommt man einen sehr natürlichen und nachvollziehbaren Look. Ungekünstelt und nah an der Realität, so wie es sein soll.
Sicherlich dürfte die Zutatenliste Dinge beinhalten, welche hier nur in einem sehr guten Asialaden zu finden sein werden. Dennoch sollte man sich davon aber nicht abschrecken sondern höchstens inspirieren lassen. Es gibt so viele Dinge hier auszuprobieren, dass man bei jedem Aufschlagen etwas finden wird, was einem liegt.
Viele der Speisen sind innerhalb einer halben Stunde auf den Tisch gezaubert. Zudem gibt es im hinteren Teil ein Glossar zu den üblichsten japanischen Zutaten (mit Erklärung), Küchengeräten und Schnitttechniken.
Zusätzlich sei hier die hohe Funktionalität des Inhaltsverzeichnisses genannt. Es ist sehr umfangreich und beinhaltet einfach alles, was es hier in dem Buch zu finden gibt. Gerade bei so umfassenden Werken ist das Inhaltsverzeichnis, wenn es denn gut sortiert und ausgestattet ist, unbezahlbar.
Aufgewertet wird das Ganze noch mit Rezepten von 11 teilweise besternten Küchenchefs, welche mit japanischen Rezepten aus ihren eigenen Küchen aufwarten.
Kein Sushi
Bei aller Trendküche und dem Wunsch nach Lektüre aus dieser Gegend des Weltballs kommt man aber nicht dem Wunsch nach, Sushirezepte zu liefern, jedenfalls nicht in der Hülle und Fülle. Lediglich sieben Rezepte mit Sushi und drei mit Sashimi sind enthalten. Zu Ramen gibt es ein einziges Rezept, obwohl ein eigenes Nudelkapitel existiert. Das verwundert ein wenig.
Fazit
Wer sollte das Buch kaufen? Für nicht wenige ist japanisches Essen heutzutage ein Bestandteil der Ernährung, gerade wenn es darum geht, zurückzutreten und wieder mal mehr auf den Körper zu achten. Viele meinen auch sich mit der japanischen Küche auszukennen. Dennoch bin ich der Meinung, dass die meisten Köche, welche japanische Speisen auf der Karte haben, lediglich an der Oberfläche dessen kratzen.
Genau hier setzt das Buch an. Es liefert sämtliches Wissen zur japanischen Tradition und kann dem Leser auf eine sehr ansprechende und authentische Art das fehlende Wissen vermitteln und in vielen Rezepten wiedergeben. Es wird mit Sicherheit viele Köche und natürlich auch Hobbyköche zu Hause begeistern.
Das Buch lag zur Besprechung in der englischen Version vor. Eine deutsche Version kann nun auch bestellt werden.
Danke für diese Rezension, die Serie des Verlags scheint ja Hand und Fuß zu haben. Bislang habe ich noch kein wirklich gutes jap. Kochbuch gefunden, außer einem auf Französisch „Le livre de la vraie cuisine japonaise“ Le Chene 2018/2019.
Dass hier Sushi und Sashimi zu kurz kommen, verwundert nicht – ist außer der Schnitttechnik (die man aus einem Buch nicht lernen wird) doch die Qualität des Fischs der einzige ausschlaggebende Punkt. Und das ist außerhalb von Düsseldorf einfach katastrophal schwierig.
Beste Grüße aus Rüsselsheim!
Es freut mich zu hören, dass dir die Serie des Verlags zusagt. Es scheint, als hättest du bereits eine Vorliebe für japanische Kochbücher, und ich schätze deinen Tipp zu „Le livre de la vraie cuisine japonaise“. Französische Kochbücher haben oft ihren eigenen Charme!
Schade, dass die Verfügbarkeit von hochwertigem Fisch außerhalb von Düsseldorf eine Herausforderung darstellt. Aber wer weiß, vielleicht gibt es in Rüsselsheim versteckte Juwelen oder Lieferoptionen, die noch entdeckt werden müssen.
Beste Grüße und weiterhin viel Freude beim kulinarischen Entdecken!