Für uns ist heutzutage Reisen fast schon kein besonderes Privileg mehr. In keiner Generation zuvor war Traveling für viele so erschwinglich wie es das für uns heute ist. In den 60-er Jahren war es eigentlich nur etwas für Singles, kinderlose Paare der Mittelschichtigen und Angehörige der Oberschicht. Bis heute hat sich das durch verschiedene Entwicklungen in der Tourismusbranche geändert, so dass auf den sozialen Medien die Sehnsucht nach der Ferne unmittelbar nach dem spannenden Sommerurlaub omnipräsent ist. Die ersten „Throwback-Stories“ werden dort gepostet, welche den verheißungsvollen Urlaub fast schon hinterher trauern und nur zu oft mit dem Hashtag „bringmeback“ versehen werden. Man möchte nur zu gerne wieder die Sommersonne genießen und die salzige Luft atmen. Wie das Reisen früher gewesen ist wird vom neuen, riesigen Band The Grand Tour – Das goldene Zeitalter des Reisens festgehalten. Hier wird ein Bild aus einer anderen Zeit umrissen in der der Betrachter die Lust zum Aufbruch in andere unbekannte Welten fast schon spüren kann.
The Grand Tour – Ein Buch über das Reisefieber
Reisen ist etwas Wunderbares und schafft unbezahlbare Erinnerungen an die erlebten Urlaubsmomente. Gerade dann, wenn man mal wieder durch die alten Bilder stöbert, fängt man an zu schwelgen und steigt direkt wieder in diese Welt ein. Man kann so eine kleine Zeitreise mitmachen und sich in Gedanken in die Ferne katapultieren.
Gemäß dieses Konzeptes gibt es nun ein Buch übers Reisen und Erleben fremder Kulturen in einer anderen Zeit. Der TASCHEN – Verlag gibt diesem übergewichtigen Thema ein großes Podium. Mit seinen 29 cm Breite und 39,5 cm Länge birgt dieses mehr als 600 Seiten starke Buch kostbare Inhalte. Der Käufer erhält mit dem Kauf dieses Bands im Hardcover mit goldfarbener Prägung ebenso einen Karton in Kofferoptik mit Tragegriff. So ist der wertvolle Inhalt geschützt vor äußerlichen Einflüssen wie Licht und Schmutz. Das ist sehr funktional und bei einem großen Titel wie diesem hier nur angebracht.
Reisen war früher ein Luxusgut
Wie eingangs bereits erwähnt, war das Reisen nicht immer so erschwinglich wie heute. Das hatte zum Beispiel auf der einen Seite etwas mit den zu Verfügung stehenden Fortbewegungsmitteln zu tun. War vor 200 Jahren für längere Reisen der Zug oder das Schiff das Mittel zum Zweck, ist es heute das Flugzeug, welches es ermöglicht, in nur kurzer Zeit über den gesamten Erdball hinweg zu fliegen.
Dieses Privileg, mit dem Flugzeug zeitsparend mehrere 1000 km überwinden zu können, war vor wenigen Jahrzehnten selbst dem Otto-Normal-Verbraucher nicht vorbehalten. 1956 kostete die einwöchige Reise zur italienischen Adria 347 DM. Der billigste Urlaubstrip nach Ruhpolding lag bei 141 DM. Dabei vergesse man bitte nicht, dass sich das durchschnittliche Monatseinkommen ebenfalls bei ca. 350 DM brutto einpendelte. So lag eine Reise ans Mittelmeer weit außerhalb der finanziellen Möglichkeiten eines Mittelklasseurlaubers.
Pauschalreisen machten das Reisen erschwinglich
Mit den den Angeboten der ersten Pauschalreisen in den 50-ern begann auch der stetig wachsende Anteil an Auslandsreisen in Westdeutschland. Waren es 1954 lediglich 1 Mio. konnten bereits 32 Jahre später 66 Mio. Urlaubsreisen in fremde Länder verzeichnet werden.
Die beliebtesten Länder, welche deutsche Urlauber besuchten sind Spanien, Italien und Nordamerika.
Das internationale Reisebuch
Von allen Ländern hat das Buch „The Grand Tour“ etwas zu bieten. In malerischer Anmutung erzählen Marc Walter und Sabine Arqué von der Lust aufs Reisen, welche angetrieben vom Fernweh dafür sorgt, dass fremde Kulturen entdeckt und Grenzen überschritten werden. Dabei wird der Blick auf die urbanen Städte als auch auf die umgebenden Landschaften gerichtet.
Das Buch schafft ein überdimensioniertes Podium für die unterschiedlichsten Städtearchitekturen der vergangenen Zeit. Denn tatsächlich braucht man bei eindrucksvollen Bildern und Illustrationen, welche hier in hoher Zahl abgebildet sind, eine Menge Raum, um diese auch wirken lassen zu können. Die Verarbeitung ist sehr edel und es macht Seite für Seite Spaß, dieses Buch und den Schritten an die entlegensten Orte dieser Welt zu folgen.
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Die Lieblingsreiseziele der Deutschen
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- 1. Deutschland
- 2. Spanien
- 3. Italien
- 4. Nordamerika
- 5. Griechenland
- 6. Karibik
- 7. Australien / Neuseeland
- 8. Frankreich
- 9. Österreich
- 10. Türkei
- 11. Kroatien
- 12. Malediven
- 13. Asien
- 14. Südsee
- 15. Dänemark
- 16. Marokko
- 17. Afrika
- 18. Dubai/Katar
- 19. Südamerika
- 20. Mittelamerika
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Ein Buch der Superlative
Ich kenne kein vergleichbares Werk, welches über die Reisefotografie in derlei Umfang aufwarten kann. Das einzigartige Format ist gefüllt mit einer schier unüberschaubaren Sammlung von Fotografien, Illustrationen, Reklame, Gepäcknotizen, Plakaten, Speisekarten und anderen Dingen, welche einen daran erinnern, dass man sich von seinem Kiez weit entfernt hat. Mit diesem Werk ist den Autoren Marc Walter, Sabine Arqué und dem TASCHEN Verlag mal wieder ein recht zeitloses Buch gelungen, welches einen Platz in unmittelbarer Reichweite verdient, um die Durststrecke zwischen den Reisen sehr unterhaltsam zu überbrücken.