Berliner Speisemeisterei • Life as a chef 👨🏻‍🍳

Mein Name ist Steffen Sinzinger (42). Ich betreibe den Blog die Berliner Speisemeisterei seit mehr als 13 Jahren und schreibe hier über alle gastronomischen Themen, welche mich begeistern. Ich bin gelernter Koch und habe den Großteil meiner beruflichen Karriere in der Berliner Gastronomie verbracht. Ich freue mich, dass Du zur Berliner Speisemeisterei gefunden hast.

Der große Jahresrückblick

Der große Jahresrückblick

Das Jahr 2016 neigt sich dem Ende und in diesem Jahr ist wahrlich viel passiert. In den letzten Zügen vor der Jahresumstellung neigen viele zu einer Bilanz, so auch ich – ein Jahresrückblick.

Berliner Speisemeisterei • Ein Jahresrückblick

Bleiben wir erst einmal bei den nackten Zahlen. Insgesamt 137 Artikel habe ich in den vergangenen 12 Monaten veröffentlicht. Die Leserschaft wächst dabei rasant. Auf dem Blog versammeln sich pro Monat mehr als 40.000 eindeutige Leser, um sich über die verschiedensten kulinarischen Themen zu informieren. Auf Facebook haben sich bisher mehr als 6.666 Follower bekannt und auf dem Fotoportal namens Instagram sind es sogar sage und schreibe mehr als 58.000 Follower. Mit Pinterest bin ich nie so richtig warm geworden, aber das kann sich ja noch ändern. Eine Gefolgschaft von mehr als 16.250 Foodies hält mir die Treue.

Vom Foodblog zum Foodmagazin

Durch diesen Zuspruch bin ich natürlich auch inhaltlich an gewisse Prinzipien gebunden. Hier soll es stets über ansprechende Inhalte mit einer möglichst großen Bandbreite gehen. Reines Rezeptschreiben war mir persönlich schon kurz nach dem Start dieses Blogs zu eindimensional. So wuchs der Blog durch mehr und mehr Kategorien zu einem Foodmagazin heran.

Dabei spielten von Beginn an das Design und die sogenannte User- Experience eine große Rolle. Dieses wurde im Januar auch gleich einem Facelifting unterzogen. Ich hoffe, es ist für Euch so übersichtlicher. Der Fokus liegt im Startbereich auf großflächige Bilder, die Euch möglichst schnell mit den versehenen Headlines ans Ziel bringen sollen.

SEO frisst meine Zeit

Was sich in der ganzen Zeit sehr gewandelt hat, ist das Schreiben. Früher benötigte ich vom ersten Gedanken bis zum Klick auf „Veröffentlichen“ längst nicht so viel Zeit, wie es heute braucht. Ist der Content produziert, so frisst das Einpflegen in der sogenannten WordPress- Oberfläche einen erheblichen Aufwand. Gerade aus Gründen der Suchmaschinenoptimierung ist es heute überhaupt nicht mehr möglich, spontan und mal eben so, etwas in die Welt zu senden. Die Seite soll bei allen Inhalten ja zwingend auch nachhaltig noch zu erreichen sein.

Selbst dann, wenn der Leser diesen Monat einmal nicht auf die „Berliner Speisemeisterei“ gelangt.
Umfänglicher sind ebenso die Foodfotografien geworden. Zu Hause habe ich eben kein kleines Fotostudio, bei dem ich ein Setting so stehen lassen kann. Hier schieße ich meine Bilder in der heimischen Küche und das stets mit einem kleinen Aufbau von zwei Stativen mit Kunstlicht, zwei weiteren Stativen mit Papierhintergrund zum Ausrollen und diversen weiteren Zubehörteilen.

Das Planen ist somit gänzlich anders als noch vor fünf Jahren. Die Ergebnisse überzeugen mich auf der anderen Seite aber mehr als damals und das ist mir wichtig, bei all der Arbeit, die hier dadurch anfällt. Ausgeschlossen ist, dass ich Dinge veröffentliche, von dem ich selbst nicht 100 %-ig überzeugt bin. Eine persönliche Entwicklung, gerade auch bei den Fotoaufnahmen, ist mir sehr wichtig.

Kooperationen schaffen die Grundlage für mehr Qualität und Bandbreite

Der Fokus fiel bei den hier gezeigten Rezepten gerade auch auf das Vorstellen von Produkten, welche von Unternehmen kommen, die in einer Kooperation zu mir stehen. Das mag für den einen wie ein sogenannter „Ausverkauf“ vorkommen. Für mich ist es das nicht. Ich sehe dies jedes Mal als eine Art Herausforderung, mich mit den jeweiligen Lebensmitteln auseinanderzusetzen und immer wieder etwas Neues zu kreieren.

Vielleicht würde ich ansonsten zu meinen alten Gerichten zurück finden und weniger neuartige Dinge ausprobieren. Außerdem kann ich mit dem Ertrag meine weiteren zukünftigen Projekte finanzieren, die mehr und mehr Investitionen und Aufwand bedürfen.

Außergewöhnliche Projekte

So zum Beispiel habe ich in dem einen oder anderen Restaurant den Service begleitet. So war ich für die neue Rubrik „Berlin Chef Stories“ im Restaurant „reinstoff“ bei Daniel Achilles. In diesem mit zwei Sternen bewerteten Gourmetrestaurant konnte ich über mehrere Stunden den abendlichen Ablauf direkt in der Küche beobachten.

Für mich ist das als professioneller Koch sicherlich kein unbekanntes Hexenwerk, jedoch kann man immer etwas für sich mitnehmen und unbekannte Handgriffe oder etwas auch Ansichten im direkten Kontakt mit den Mitarbeitern vor Ort erlangen. Das ist der große Unterschied zum Konzept aus der Sicht eines Gastes, wie es bei den meisten Foodies praktiziert wird. Neben diesem Restaurant habe ich auch hinter dien Kulissen vom Restaurant VOX im Berliner Hotel Hyatt am Potsdamer Platz geschaut.

Desserts, Desserts, Desserts

Auch wollte ich es nicht missen, dem ersten reinen Dessertkonzept in Deutschland beizuwohnen. In der CODA-Dessertbar schaute ich René Frank samt Team über die Schulter. Er kredenzt hier sehr ungewöhnliche Kreationen der süßen Art und sorgt damit für Furore.
Ganz besonders abgefahren, fand ich das Projekt namens „The Grand Gelinaz! Shuffle Two“, welches der weltweit größte Köcheaustausch war und meine Aufgabe bestand darin, das Schaffen und Treiben des Gastkochs in der Küche von Sven Elverfeld zu dokumentieren.

Ein Four Hands Dinner mit Johannes King und Paco Pérez

Aber auch das Dinner im Hotel Stue in Berlin war einzigartig. Den beiden Starköchen mit ihren gänzlich unterschiedlichen Ansätzen beim Kochen über die Schulter zu schauen, war unbeschreiblich. Insgesamt wurden zwölf Gänge zzgl. Amuse Bouche und Petit fours aufgetischt. In zwei Teilen (Teil I, Teil II) berichtete ich Euch von diesem Event.


Was bleibt, sind viele tolle Erinnerungen, die für mich dann wieder zurück zum Ursprünglichen eines jeden Blogs führen, der Funktion als ein Online- Tagebuch. Denn als nichts Anderes sehe ich diese kulinarische Seiten hier. Sie sind im Großen und Ganzen eine Momentaufnahme von lukullischen Trends und die kritische Auseinandersetzungen mit selbigen.

Prüfungsrelevanz

So war ein großes Thema über das Jahr hinweg die Ausbildung von Köchen. Im Artikel vom 6. April beschrieb ich den von mir so gesehenen Missstand, der danach ziemlich stark viral ging. Einige Presseanfragen wurden von mir wohlwollend beantwortet. Ich hatte ja tatsächlich den Willen, dass sich hier vielleicht so langsam mal etwas ändern müsste. Ich lernte dadurch einige sehr interessante Kontakte kennen, die mir zustimmten und beipflichteten. Es gab natürlich ebenso Widerspruch. Damit konnte ich aber umgehen. So lange die Kritik sachlich und nicht persönlich wurde, darf diese hier gerne auch jeder hinterlegen. Dafür ist das Internet ja schließlich da.

Kartoffel-Petition

Ein etwas unerwartetes Feedback seitens der deutschen Presselandschaft bescherte mir die selbst eingereichte Petition mit der Nummer „66662“. Es ging um die Kartoffel, die für meine Begriffe ein wenig in Verruf gekommen ist. Ausführlich kann man die Beweggründe gerne hier nachlesen. Da dieses Thema ganz offensichtlich prima in eine Sommerlochphase passte, stand das Telefon nicht mehr still. Das wäre alles kein Problem gewesen, hätte ich nur nicht gerade direkt nach der Veröffentlichung meinen Urlaub angetreten und eigentlich nicht vorgehabt, Telefoninterviews zu diesem Thema zu führen. Der Strand und Pool hatten wirklich bessere Argumente zu liefern. Doch auch diese Zeit ging vorbei und so entstanden teils sehr witzige Reportagen und Beiträge. Die könnt Ihr in der Presseschau einsehen.

Kochbücher

Wer Kochbücher im Fine Dining Segment sammelt, hat in diesem Jahr wirklich mit Trauer zu leben gelernt. Hier bedient man das Publikum längst nicht mehr so stark, wie es einst der Fall war. Gerade einmal eine Handvoll dieser Bücher haben es auf den Markt geschafft. Dafür gab es aber umso mehr Importe solcher wunderbarer Titel.

Kochbuch des Jahres 2016Für meine Abstimmung zu der alljährlichen Vergabe der Bezeichnung „Kochbuch des Jahres“ kannst Du noch bis zum 15. Januar abstimmen.

Natürlich gibt es immer wieder Kochbücher, die es nicht geschafft haben, von mir ausführlich besprochen zu werden. Das liegt zum einen am Umfang, welcher darum auch mehr Zeit in Anspruch nimmt und zum anderen an der Vielzahl der weiteren Themen, die auf dieser Seite bespielt werden. Wer also einen Autoren kennt, meldet sich am Besten bei mir!

Ein multisensorisches Dinner

Das Jahr 2016 war also für mich ein besonders Arbeitsreiches. Doch im Herbst gab es zusätzlich noch ein weiteres Event der Sonderklasse. Ich durfte wieder einmal als Gastkoch in der Miele Gallery kochen. Im Rahmen der Berlin Food Week bewirtschafteten Ben und ich 24 Gäste mit einem multisensorischen Dinner. Im Kern ging es darum, den Gästen die oft unbewussten Beeinflussungen auf unser Essverhalten gerade im akustischen Bereich spürbar zu machen. Entstanden ist ein sechsgängiges Menü mit einer abgestimmten Playlist, die wir dort abspielten. Beiträge dafür kannst Du hier, hier, hier oder etwa auch hier nachlesen. Die Berichterstattung dafür ist noch nicht vorüber, ganze drei Gänge werden hier noch vorgestellt.

Und sonst so?

Über das Jahr 2016 ist naturgemäß noch lange nicht alles erzählt. Doch was mir immer noch schwer im Magen liegt, ist das Gebaren von Heinz Horrmann. Er stand früher für mich wie kaum ein Zweiter für eine Kritik nach Maß. Was er sagte, hatte Hand und Fuß. Doch mit den Jahren begann er in meinen Augen lange nicht mehr so seriös zu bewerten, wie ich das sonst von ihm gewohnt war. Heinz Horrmann ließ für mich das Fass im Frühling dieses Jahres überlaufen. Mit seiner recht zweifelhaften und vielleicht gar rufschädigenden Bewertung über ein polnisches Imbiss- Restaurant mit dem Namen „tak tak polish deli“ führte er den Niveaulimbo zu einem mir unbekannten Tiefpunkt. Bevor ich mich jetzt wieder in Rage schreibe, empfehle ich die Nachschau auf folgender Seite.

Was kommt nächstes Jahr

Eins kann ich schon einmal mitteilen: „Es bleibt alles anders“, denn wie Herbert Grönemeyer schon sang, „Stillstand ist der Tod“. Gerade die Einblicke in andere Küchen in der Berliner Kochlandschaft haben mir so viel Spaß bereitet. Da werde ich mit Sicherheit die Serie „Berlin Chef Stories“ weiterführen. Ebenso benötigt die Rubrik „Signature Dish“ wieder mehr Aufmerksamkeit. Aber auch gänzlich neue Experimente wird es im nächsten ebenso Jahr geben, was genau, das werde ich an dieser Stelle noch nicht verraten.

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Standard. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf den Button unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Weitere Informationen

Ich freue mich, Euch auch im nächsten Jahr hier begrüßen zu dürfen und denke, dass wir uns spätestens zu Anfang 2017 mit der Auswertung der kommenden Trends wiederlesen werden. Bis dahin wünsche ich einen Guten Rutsch ins neue Jahr1

Steffen Sinzinger

Steffen Sinzinger, Jahrgang 1980, ist ein in Berlin lebender Küchenchef und seit nun mehr als 14 Jahren ein passionierter Foodblogger. In der deutschsprachigen Bloggerszene ist er ein fester Bestandteil und spricht mit seinen breitgefächerten Themen sowohl die professionellen Köche als auch die am heimischen Herd kochende Fraktion an.

Antwort hinterlassen