Wenn es um das Thema Bier geht, gibt es Bücher in Hülle und Fülle. Es ist ein Trend, welches den angesagten Burgern in nichts nachsteht. Wer sich dem Thema widmen mag, der braucht nicht lange zu suchen. Im Mai dieses Jahres ist mit „Food & Beer“ ein Kochbuch von Daniel Burns und Jeppe Jarnit-Bjergsø im Phaidon Verlag erschienen, welches sich vom Rest stark abhebt und dabei immer noch absolut bodenständig erscheint.
- Hake, Green Almonds, Dill at Luksus, photo: Signe Birck
- Berliner Weisse + Meat & Cheese Plate at Tørst, photo: Gabriele Stabile
- Daniel Burns and Jeppe Jarnit-Bjergsø
Food & Beer ist untergliedert in zwei Teile
Wer gerne gut speist, wird in aller Regel mit bei der Frage nach einer idealen Getränkebegleitung sicherlich zuerst an Wein denken. Das ist der konventionelle und auch klassische Weg. Eher selten denkt man heute daran, sein Dinner vollständig mit Wein begleiten zu lassen. Bot man als Gastgeber vor etwas mehr als einem Jahrzehnt ein Menü mit einer Bierbegleitung an, so musste man schon richtiges Glück bei den Gästen haben, damit es auch bei jedem auf Anklang stößt. Damals gab es noch nicht die heutigen Sympathien für diese „Getränkeklasse“. So beschreibt es jedenfalls René Redzepi in seinem Vorwort zum hier vorgestellten Buch. Seine ersten Anläufe schlugen fehl, da sie beim Publikum nicht auf die erhoffte Resonanz trafen.
Das Bier ist heute auch Statussymbol
Heute steht aber solch ein Gebaren unter einem gänzlich anderen Stern. Das Bier hat sich zu einem Getränk mit Symbolcharakter erhoben. Hier und da wird es für den Verzehr in Gläsern, welche Weingläsern sehr ähnlich sehen, ausgeschenkt und ebenso anerkennend genossen. Die Flaschenform hat sich hier und da ebenso geändert. Man präsentiert sich derweilen auch gerne etwas edel und füllt das gebraute Getränk in größeren Flaschen ab.
So gibt es heute für das Bier zwei Welten, die es zu entdecken gilt.
Wer das Ganze in einem Buch aufgearbeitet wissen möchte, ist mit „Food & Beer“ bestens bedient. Daniel und Jeppe haben sich dem Bier in all` seinen Geschmacksnuancen gewidmet. Heraus gekommen ist ein zweiteiliges (Koch-) Buch.
Daniel und Jeppe sind beide Bier- Fanatiker
Die beiden zeigen hier, dass Bierbrauen und Verarbeiten sich schon fast zu einer Art Kunstform entwickelt hat. Das Bier verbessert das Essen und gutes Essen verbessert das Bier. Daniel ist ein kanadischer Koch und Jeppe ein Bier- Enthusiast und Brauer aus Dänemark. Sie entwickelten dieses einzigartige Wissen, welches gedruckt auf über 250 Seiten nachzulesen ist.
Der erste Teil beschäftigt sich mit den zehn Aromen, welche man mit Bier in Verbindung bringt. Das sind unter anderem bitter, erdig, sauer, funky, rauchig, würzig und auch fruchtig. Jeppe bespricht in verschiedenen Kategorien diverse Biersorten und gibt konkrete Empfehlungen für Biersorten heraus. Daniels Aufgabe in diesem Part ist es, die Biere mit passenden Gerichten der eher bodenständigeren aber dennoch nicht weniger beeindruckenden Art zu ergänzen.
Großartige Fotografie von Signe Birck
Der zweite Teil konzentriert sich nun auf die sehr raffinierten Rezepte aus dem Luksus. Sie bestehen aus Vorspeisen, Snacks, Hauptgängen und auch Desserts.
Die Zubereitungsanleitungen sind allesamt sehr schlüssig, umfangreich und verständlich. Die Fotografie ist mit den Bildern von Gabriele Stabile und Signe Birck sehr anspruchsvoll. Letztere hatte ja bereits mit den Arbeiten für Ronny Emborg oder Victor Wagmann überzeugen können. Sie hat ein außerordentliches Talent für das Anfertigen von erstklassigen Foodbildern, wie sie es auch hier beweist.
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Fazit
Mit diesem Band holt man sich tiefe Einblicke, wie man Bier und Essen spannend zusammenbringen kann, ins Haus. Für mich ist das Gesamtpaket eine klare Kaufempfehlung, auch wenn ich es nur zu gerne auch auf deutsch gelesen hätte.