Im Zuge einer Diskussion mit meinem Gemüselieferanten meines Vertrauens, stellte ich kürzlich fest, dass es gefühlt kaum eine Kartoffel gibt, die keine weibliche Bezeichnung aufweisen kann. Meine Online- Recherche fiel zuerst auf einen Beitrag, der sich ebenfalls dem Thema annahm und zu keiner endgültigen Erklärung gekommen ist und stattdessen zwei Thesen veröffentlichte. Zum einen wurde festgestellt, dass für die Namensgebung (bezogen auf die Schweiz) die Zuständigkeit in die Verantwortung der Bauern bzw. Züchter fällt.
So vermutet man, dass die Bauern früher die Kartoffeln nach der schönsten Tochter benannt haben. Als zweites gab man einfach an, dass die Bezeichnung Kartoffel ja schließlich auch weiblich sei, wobei sich mir das nicht zwingend erschließt, da es ja auch der Erdapfel und zum Beispiel in Frankreich ausschließlich „pommes de terre“ als Bezeichnung herhält.
das schlechte Wetter) immer einen weiblichen Namen tragen musste und die Hochgebiete ein Männername zierten. Dieser Austausch schaukelte sich recht schnell hoch so dass man sich recht rasch entschied, den Streit beizulegen, indem man fortan im Jahreswechsel die geschlechterspezifische Taufe regelt.
Ein Bundessortenamt sorgt für den Schutz der Arten
Weltweit gibt es insgesamt ca. 5.000 Kartoffelsorten. Für die vielen verschiedenen Verwendungszwecke wurde diese stattliche Zahl gezüchtet. Heute werden noch immer ständig neue Sorten entwickelt. Alle Kartoffelsorten sind in Deutschland beim sogenannten Bundessortenamt in Hannover registriert und unterliegen für drei Jahrzehnte einem Sortenschutz. Möchte jemand eine geschützte Art anbauen, so muss er also Abgaben an den Schutzrechtsinhaber einplanen.
Der Verbrauch in Deutschland nimmt seit dem zweiten Weltkrieg stetig ab. So essen wir heute weit weniger als die Hälfte dieses teils unterirdischen Gewächses. Wobei man hier wirklich genau hinschauen muss, da zum Beispiel der Bedarf an Fertigprodukte aus einer Kartoffel wie zum Beispiel Chips oder Pommes frites steigt aber die klassische Beilage zum Fleisch oder Fisch immer öfter durch Reis oder Teigware ersetzt werden.
Dass Verlangen nach der Kartoffel lässt nach
Pro Jahr und Kopf rechnete man mit einem Verbrauch von durchschnittlich 57 kg (im Jahr 2010).
In letzter Zeit ist zudem die Kartoffel nach meinem Empfinden immer mehr in Verruf geraten, gerade weil sie viel Stärke ergo Kohlenhydrate enthält und somit enorm viel Energie in sich tragen. Doch auch hier macht wie bei vielen Dingen im Leben die Dosis das Gift.
Ich liebe den Einsatz der Kartoffel
Die Kartoffel steht für mich für eines der Produkte, welches mit am meisten in der Speisekartengestaltung bzw. Essensplanung in Deutschland eingesetzt wird. Sei es in Kindertagesstätten, in Schulen, Mensen oder auch im Restaurant oder einer Bordverpflegung auf See. Sie ist vielseitig einsetzbar und liefert vor allem viel Energie. Das merkt man immer dann, wenn Krisenzeiten herrschen und man einen erschwinglichen Sattmacher benötigt.
Somit hat die Kartoffel uns und natürlich auch vielen anderen Nationen einen aboslut unbestreitbaren kulinarischen Dienst erwiesen. Statt nun wahllos die Namen nach eventuellen hübschen Bauernstöchtern zu vergeben, was mir sicherlich auch ein ehrbarer Grund sein dürfte, könnte man doch auch die Kartoffelnamen nutzen, um Menschen, die sich um die Gastronomie oder weitergedacht, die (gesunde) Ernährung im allgemeinen verdient gemacht haben. Sofort würden mir so einige Beispiele alleine im deutschsprachigen Raum einfallen. Zum Beispiel der erst kürzlich verstorbene Gastrokritiker Wolfram Siebeck.
Eine Petition mit dem Ziel der Würdigung zu gleichen Teilen
Wer sich nun die Frage stellt, ob es in Deutschland nicht wichtigere Themen gibt, dem sage ich, auf jeden Fall! Nur möchte ich mich nicht immer nur mit den ernsten Dingen des Lebens befassen und widme mich einmal mehr einem Thema, was mir Spaß macht und bei dem man vielleicht auch einmal Themen aus einem anderen Blickwinkel betrachtet, als man das in 99% aller Fälle vielleicht tut. Ich schreibe dies aus dem Grund, da direkt unter der Petition sich sogleich der bissige Troll gezeigt hat und Kommentare, welche dort den Moderator zum Eingreifen animiert hat, veröffentlichte. In diesem Sinne:
Aufgepasst, Ihr Trolls!
Da ich im Netz bisher so einige Erfahrung im Missverständnis von Sachverhalten gemacht habe, führe ich diesen Vermerk vorab für all die Leser an, die mal wieder alles viel zu ernst nehmen und offensichtlich zum Lachen sich in den Keller begeben. Für alle Kommentatoren, welche sich nicht in der Lage sehen, unter diesen Text eine zumutbare Auseinandersetzung zu hinterlassen, denen sei gesagt: „Spart Euch Eure Anstrengungen, eine Veröffentlichung von solchen Texten wird es eh nicht geben“.