In Deutschland gibt es derzeit 11 3- Sterne Restaurants, Chefkoch eines dieser seltenen Lokalitäten ist Christian Jürgens. Ihm und seinem Team wurde dieser 2013 verliehen und er ist das Resultat höchst kreativer und anspruchsvoller Küche. Aus erster Hand kann man das natürlich bei einem Besuch im „Restaurant Überfahrt“ erleben, für sein 2012 erschienenes Kochbuch muss man jedoch schon tief ins Portemonnaie greifen. Es ist längst vergriffen und Exemplare nur schwer zu haben. Ebenso kann man Christian Jürgens derzeit als Juror in der TV- Show namens „Game of Chefs“ erleben. Er überzeugte bereits in den ersten Folgen mit einer vorbildlichen Teamführung. Praktisch zu Werke gehen darf er dort leider nicht.
Ich konnte ihn für meine Interviewreihe „12 F.A.Q.“ gewinnen, er stand mir zu meinem bekannten Fragebogen Rede und Antwort.
Name: Christian Jürgens
Geburtstag: 06.11.1968
Geburtstort: Unna
Wohnort: Rottach-Egern
gelerntes Handwerk: Koch
wichtige Stationen:
1988 · München „Feinkost Käfer“
1990 · München „Tantris“
1991 · Aschau „Residenz Heinz Winkler“
1992 · Sylt bei Jörg Müller
1993 · München „Aubergine“ (bei Eckart Witzigmann)
1997 · München „Restaurant am Marstall“, Chef de Cuisine
2001 bis 2008 · Wernberg- Köblitz, Hotel Burg Wernberg, Restaurant „Kastell“
seit 2008 · Rottach – Egern „Seehotel Überfahrt“
Auszeichnungen:
2000 · Restaurant des Jahres für „Am Marstall“, Der Feinschmecker
2003 · Aufsteiger des Jahres, Aral Schlemmer-Atlas
2004 · Restaurant des Jahres, Bertelsmann
seit 2004 · Top Ten, Aral Schlemmer-Atlas
seit 2005 · Top Ten, Der Feinschmecker
2006 · Top Ten, BUNTE
2008 · Koch des Jahres, Der Feinschmecker
seit 2010 · 19 Punkte, 4 Hauben, Gault Millau
2012 · Koch des Jahres, Diners Club Magazin
2013 · Koch des Jahres, Gault Millau
2013 · 3 Sterne, Guide Michelin
1. Inspirationen für meinen Job hole ich mir …
… zunächst einmal betrachte ich meinen Beruf nicht als Job, sondern als wichtigen Teil meines Lebens. Inspiration finde ich fast überall; bei der Arbeit aber auch und insbesondere in der Freizeit. Kreativität lässt sich nicht planen, sie fließt und ist oft überraschend da.
2. Über- bzw. unterbewertet finde ich…
… Kreativität wird oft in den Vordergrund gestellt. Sie ist wichtig, aber über allem steht der Geschmack, die Qualität und das Gesamtbild des Gerichts.
3. An der internationalen Gastronomielandschaft finde ich
gut | schlecht, dass …
… Die gesamte internationale Gastronomie vermag ich nicht zu beurteilen. Ich erfreue mich aber daran, dass es diese Vielfalt an unterschiedlichen Konzepten auf allerhöchstem Niveau gibt.
4. Zuletzt war ich essen bei …
… Georg Ertl auf seiner Alm und bei Kosta Baboulis in seiner Sushi-Bar.
5. 3 Eigenschaften, die ich gerne hätte sind …
… Eigentlich wünschte ich mir nur, dass ich in manchen Belangen etwas geduldiger wäre.
6. Mein Lieblings- Handwerksgerät ist …
… Damit kann ich nicht dienen. Ich habe kein Lieblings-Handwerksgerät, aber besonders begeistert mich mein Vitamix. Dieses Gerät leistet mir sehr gute Dienste und bietet eine Fülle an kreativen Möglichkeiten. Es macht Spaß mit diesem Gerät neue Dinge auszuprobieren.
7. Ich habe … Kochbücher und mein Lieblingsbuch heißt …
… Ich habe unzählig viele Kochbücher und mein Lieblingskochbuch ist das Rezeptheft meiner Großmutter.
8. Die für mich wichtigste Errungenschaft im gastronomischen Bereich der letzten 10 Jahre ist …
… das neue Bewusstsein, um Prozesse, die beim oder durch das Kochen und Zubereiten entstehen. Die moderne Avantgardeküche hat uns Möglichkeiten aufgezeigt, Neues zu erschaffen und Traditionelles auf ein neues, höheres Niveau zu heben.
9. Mein letztes Mahl besteht aus …
… Ich bin viel zu lebenshungrig, um mir Gedanken zu machen, was ich vor meinem Tod essen möchte. Ich freue mich immer auf die nächste, mit Liebe zubereitete Speise, die ich genießen darf.
10. … und das würde ich am liebsten verspeisen mit … … , weil …
Diese Frage, mit wem ich unmittelbar vor meinem Tod noch speisen möchte, kann ich leider nicht beantworten. Definitiv kann ich aber sagen, dass ich am liebsten die Zeit mit meiner Frau und meinem Sohn verbringe, unabhängig davon, ob es etwas zu essen gibt oder nicht.
11. Der Küchenchef, welcher mich am nachhaltigsten prägte, ist … , weil …
Ich konnte bei allen Köchen, mit denen ich zusammenarbeiten durfte, etwas mitnehmen. Geprägt haben mich bei meinem Lehrherren Lothar Assmann, das handwerkliche Können; bei Gerd Käfer die Kreativität aus einem Essen ein Ereignis werden zu lassen; bei Jörg Müller das ökonomische Verarbeiten des kompletten Lebensmittels auf höchstem Niveau; bei Heinz Winkler, das Abschmecken in Perfektion; bei Eckhard Witzigmann Kreativität, Perfektionsdrang und Leidenschaft in der Küche.
12. Mein Lebensmotto lautet:
„Geh die Wege, die noch niemand ging, damit du Spuren hinterlässt und nicht nur Staub!“
„Qualität ist niemals Zufall, Sie ist immer das Ergebnis hoher Ziele, aufrichtigen Bemühungen, intelligenter Vorgehensweise und geschickter Ausführung!“
Zu guter Letzt 3 unbedingt anzusehende Genuss- Webseiten:
Hier muss ich leider passen und zugeben, dass ich im Internet sehr selten unterwegs bin und deshalb keine Tipps geben kann.
Die “12 F.A.Q.”- Teilnehmer auf der kulinarischen Landkarte
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