Der Hangar-7 ist in Europa, so etwas wie eine Hochburg für den kulinarischen Genuss. Dieser Ort beherbergt das Restaurant Ikarus. Seit mehr als einem Jahrzehnt empfängt man dort Jahr für Jahr Gastköche verschiedenster Couleur aber immer auf höchstem Niveau. In seinem nun schon zweiten Durchgang kümmert sich Martin Klein zusammen mit Eckart Witzigmann um die Geschicke dieser Lokalität. Wer sich die ersten 11 Gastköche zu Gemüte führen möchte, hat die Möglichkeit, das mit dem im Oktober 2014 erschienen Buch “ Die Weltköche zu Gast im Ikarus – Maibock mit Bete und Schokolade” nachzuholen.
Seit Anfang April steht endlich wieder ein deutscher Herdkünstler mit seinem eigenen Menü in der Ikarus- Küche. Keinen Geringeren als Harald Wohlfahrt konnte man gewinnen. Er kocht seit 1992 auf 3- Sterne Niveau und der Gault Millau bewertet sein Können mit kaum steigerbaren 19,5 Punkten. Das Bundesverdienstkreuz am Bande wurde ihm ebenso verliehen. So kann man ihn zweifelsohne nicht nur zu einem der besten Köche Deutschlands sondern auch der Welt zählen.
Der „Virtuose der Aromen“ kreiert ohne viel Effekthascherei durchgehend eine Küche der vollendeten Leichtigkeit – filigran in der Ausführung, intensiv, rund und jedes Mal ein Fest für den Gaumen. Denn seine Speisen zeichnen sich zwar durch Modernität, nie aber durch das blinde Aufgreifen von Trends aus.
Während sich viele Sterneköche auch ein Standbein bei der hochwertigen Verpflegung von Gästen auf Fernflügen unterschiedlichster Airlines aufbauen, kreiert Harald Wohlfahrt Speisen für Astronauten im Spaceshuttle.
Harald Wohlfahrts Schaffen stellt einen einen Superlativ dar, er gibt sich jedoch stets demütig, noch präsentiert er sich PR- technisch als „enfant terrible“ um in aller Munde zu sein. Er überzeugt einzig und allein durch überirdisch- köstliche Gerichte.
Sein akutelles Menü liest sich somit wie folgt:
Menü Harald Wohlfahrt
Snacks
Sardinen Tatar mit Oliventapenade
Cocktailtomate mit Trüffel-Frischkäse
Saiblingskaviar auf Kartoffelblinis
Bouchée à la ReineMenü
Carpaccio und Croustillant von wilden Gambas mit Krabbenbrotchip
und Koriandervinaigrette
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Sesamblätter mit glasierter Gänseleberscheibe, Apfel-Ingwerkompott und Balsamicoglace
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Jakobsmuscheln auf Ragôut von Spitzmorcheln an leichtem Chablis-Sud mit Schnittlauch
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Rotbarbenfilet mit Makadamianüssen, Kaffirlimette, feiner Duftreiscrème
und Thai Curryschaum
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Lackierte Etouffée Taube mit Tannenhonig und schwarzem Pfeffer,
glasierten Rübchen und Innereiencrème
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Parmesanravioli mit Artischocken, Gewürztomaten und Bärlauch
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Zuckerperle mit Yuzu-Zitronenschnee, Himbeer-Litschisorbet
auf Mangokompott und mildem Ingwer-Sud
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Haselnussparfait mit kandierten Kumquats und Cocktail von Zitrusfrüchten
Neben diesem augenscheinlich fantastischen Menü lohnt die Reise nach Salzburg aber gerade auch wegen der spektakulären Ausstellung im Hangar-7. Hier geht es prinzipiell um das Überschreiten der Grenzen.
Somit zählen nun keine Ausreden mehr, sich dieses Ereignis noch entgehen zu lassen.