In der dritten Folge der „Game of Chefs“- Reihe gibt es zum ersten Mal so etwas wie ein neues Konzept zu sehen. Man erkennt im Ansatz, wie es in einem richtigen professionellen Betrieb zugehen könnte. Dabei bestimmten Hierarchien, Produktverständnis und Teamgeist unter drei gänzlich unterschiedlichen Führungsstilen das Geschehen.
Nach dem Casting der ersten zwei Folgen galt es nun drei Teams zu bilden. Dafür wurde von jedem Sternekoch eine Aufgabe gestellt, die es zu bewältigen galt. So wurde eine Tomate nach Herrn Lohse in dreißigfacher Ausführung produziert (geschafft hat es keiner), die berühmte Kartoffelkiste von Herrn Jürgens gezeigt, der daraufhin die Allgemeinheit anstiftete ebenso kreativ mit dem Produkt Kartoffel umzugehen, und zu guter Letzt wollte Herr Bodendorf noch sein mitgebrachtes Artischockenpüree nachgeahmt wissen. Die anschließende Teamwahl der Küchenchefs brachte höchst diverse Gruppierungen zustande.
Für die nun anstehende Gruppenphase mussten zudem die drei Juroren in eine weitere Rolle schlüpfen. Sie hatten zu führen und das nicht zu knapp. Keiner der angereisten Köche bzw. „Autodidakten“ hatte offensichtlich jemals miteinander geschafft, so dass nicht ganz so klar war, wem welche Rolle vom entsprechenden Chef zugewiesen werden würde.
Man wurde nun Zeuge von drei unterschiedlichen Ansätzen ein Team zu leiten. Herr Lohse, welcher die sehr konventionelle Methode des autoritären Leitens aufgriff und sich sogar einen Stuhl griff, während seine Köche schwitzten, offenbarte eine wohl gewollte klare Trennung zwischen der Führungsebene und dem Rest.
Genau wie alle anderen Teams benannte auch Christian Jürgens vom Team 2 eine Person zur Leitfigur, welcher allen eine halbe Stufe höher stand und entsprechende Weisungen und Ansagen geben konnte, genauso wie man das in einer richtigen Küche tagtäglich beobachten kann. Herr Jürgens ging bei seinen Leuten aber stets auf Tuchfühlung und spornte die Teilnehmer an, sandwichte Kritik mit Lob, und führte dabei absolut individuell und zeitgemäß.
Wo bei den ersten beiden Teams zwei Hierarchiestufen ausreichten, fügte Herr Bodendorf noch eine dritte zu. Die erst 17- jährige “ Aileen Adler“ ist rein kochtechnisch relativ unerfahren und hatte ebenso eingeräumt, dass sie selbst noch nie Fisch verarbeitet geschweige denn gegessen hat. Er nahm sie quasi aus der Produktion heraus und sprach ihr die Rolle des Laufburschen zu. Sie baute den Posten für die anderen auf, holte Ware, machte sauber. Sie konnte somit natürlich nicht sichtbar zum Endergebnis beitragen, lediglich beim Pilzeputzen war sie zeitweise zu beobachten. Herr Bodendorf erkannte wohl keine Stärken, die er einzusetzen vermochte. Auch der Umgang mit ihr war im Team einzigartig, und das ist jetzt nicht positiv zu verstehen.
Während Herr Bodendorf mehr und mehr nervöser zu werden schien, lief es bei den beiden anderen Gruppen rech harmonisch ab, vor allen Dingen das zweite Team um Herrn Jürgens schien sehr viel Ruhe auszustrahlen. Fertig geworden sind sie alle und die anschließende Bewertung der 14 Juroren, welche alle beruflich beim Fischfang tätig sind, konnte man für alle als erfolgreich umschreiben.
Auch wie diese Abläufe hier gezeigt werden, steht im Gegensatz zu all den vergangenen Kochsendungen, welche man bisher im deutschen Fernsehen erleben durfte. Teamaufgaben gab es früher sicherlich auch, aber die hatten niemals diesen professionellen Charakter wie dieses TV- Format. Umso mehr kann man sich als angehender Koch auch hier orientieren, der Beruf wird deutlich realistischer wiedergegeben. Natürlich wurde diese Folge nicht durch dramatische Misserfolge gezeichnet, das kommt aber sicherlich noch.
Somit macht diese Episode zum ersten Mal Bock auf mehr. Was ich aber wieder mal bis zum Abwinken sehen musste, ist die ständige Fingerleckerei von Christian Lohse. Zudem knutscht er ohne Unterlass die weiblichen Kandidatinnen. Es gibt wohl keinen, der ihn davon abhalten mag, leider.
Herr Lohse nahm sich den Stuhl, um nicht wie ja verboten mitzukochen, abzuschmecken oder aus Versehen mitzumischen. Mich deucht, er hätte es auch erwähnt.
Ich fand die Sendung echt spannend.
Game of chefs hat uns von Anfang an total gefesselt . Unglaublich spannend – deshalb eine um so größere Enttäuschung , daß sie auf den späten Sonntag Abend gesetzt wurde . Trotz allem haben wir sie bis zum Schluß verfolgt und jetzt fehlt was ….
Ich muss ehrlich eingestehen, dass ich mit Verlegung ins Mitternachtprogramm die weitere Verfolgung der Sendung auch eingestellt habe. Es hat einfach nicht mehr interessiert. Selbst das Endergebnis, wer denn nun der Beste sei, reizte mich kaum mehr. Zu vieles war einfach nicht mehr nachvollziehbar, das Leistungsprinzip wurde für meine Begriffe nicht gewürdigt. Aber das ist rein subjektiv zu verstehen, fehlen tut mir nichts.