Bei der von Nespresso organisierten kulinarischen Reise nach Lyon im wunderbaren Frankreich stand auch noch ein Event mit dem Thema Kaffee an. Wie sollte es denn eigentlich auch anders sein?
Grund dafür war die Veröffentlichung von drei neuen entkoffeinierten Nespresso- Sorten, die es nun schon seit fast vier Wochen käuflich zu erwerben gibt. Zusammen mit einigen anderen internationalen Gästen wurde ich dafür ins „L`Atelier | Nespresso“ eingeladen, eine Art Pop- Up Restaurantkonzept inmitten einer alten Fabrikhalle. Auf den zwei Etagen erschloss sich im Erdgeschoss eine Art kleines Studio mit Plätzen für die Darbietung der Philosophie was hinter dem Produkt dieser entkoffeinierten Sorten steckt. Im Obergeschoss wurde später zu einem Dinner mit dem Schwerpunkt Kaffee geladen.
Für mich als auch so manch anderen Besucher, stellte sich primär die Frage, warum man denn einen koffeinfreien Kaffee benötige, und noch dazu gleich drei verschiedene Sorten. Dies wurde hier recht schnell vom kolumbianischen Kaffeeexperten Alexis Rodriguez erklärt. Er bereitete für die Sinndeutung gleich mehrere Informationstafeln vor. Die Nachfrage viel größer als gedacht, weil es immens viele Menschen mit den unterschiedlichsten Bedürfnissen gibt, welche einen hohen Qualitätsanspruch haben und dennoch bisher trotzdem auf Koffein verzichten müssen. Das sind zum Beispiel schwangere Frauen, welche verständlicherweise sich hier für eine lange Zeit nach dem Genuss einer bestimmten Menge dieses Koffeins in Verzicht üben sollten. Auch Kaffeejunkies, die spät abends noch eine Tasse genießen wollen, kommen in Betracht. Zudem gibt es hier und da Liebhaber, welche sich dem Koffein gänzlich aber schließlich dem Kaffeegenuss nicht abgeschworen haben.
Für diese Konsumenten wurden nun drei der populärsten Sorten von Nespresso zu entkoffeinierten Pendants entwickelt. Das ist zum einen der „Arpeggio Decaffeinato“, der „Volluto Decaffeinato“ und der „Vivalto Lungo Decaffeinato“. In diesem kleinen Seminar galt es nun bei einer Verkostung anhand der sensorischen Eigenschaften wie die optische Erscheinung, dem Geruch und letztendlich dem Geschmack und das Mundgefühl zu erkennen, welche der je zwei vorgesetzten Kaffees nun der „ohne Koffein“ sei. Diese Aufgabe fiel den meisten schwer, entpuppte sich der Entkoffeinierte doch als absolut gleichwertiger Aromenträger, der dem ursprünglichen Produkt in nichts nachstand. Für viele Teilnehmer, eingeschlossen mir, kam diese Erkenntnis sehr überraschend, haben wir doch mit einem in Qualitätsfragen etwas eindeutigeren Ergebnis gerechnet. Diese Sorten kann man getrost jedem Kaffeeliebhaber empfehlen, welcher sich anfangs noch so skeptisch gibt.
Nach der Theorie kam dann natürlich noch ein weiteres spannendes Anwendungsgebiet, die Desserts. Gerade die Winterzeit ist sehr geeignet um mit diesem koffeinhaltigen (oder auch nicht) Heißgetränk die spannendsten Nachspeisen zu zaubern. Mein Lieblingskaffeedessert namens „Café au lait“ setze ich jedes Jahr auf die Speisekarte, natürlich immer wieder mit einem Update.
Hier tischte Christelle Brua, 2014 war sie der vom Gault & Millau gekürte „Patissier des Jahres“, eine im wahrsten Sinne des Wortes vielschichtige Kaffee- Komposition auf. „Es war eine im Glas servierte Kaffee- Pana Cotta mit Kaffeegelee, einer Nocke „l`Arpeggio- Eiscreme, einem Vanilleespuma und Nougatstreusel. Geht man mit dem Löffel einmal komplett durch alle Schichten, hat man ein einzigartiges Mundgefühl, welches sich durch die zum einen abkühlenden als auch schaumigen wie cremigen Texturen erschließt. Ein Traum, der sich ungefähr so vorm Gast entpuppt.
Mit der Verpflegung sollte es nun erst einmal gewesen sein. Man verließ das Atelier für ein paar Stunden um dieses aber später wieder für das Dinner aufzusuchen. Als Gastgeber engagierte Nespresso auch hier wieder absolute Hochkaräter. Emmanuel Renaut (3 Sterne im Guide Michelin), David Toutain und Sommelier Paolo Basso (Bester Sommelier der Welt 2013) bildeten das Line- Up.
Das Menü fiel umso kreativer aus und las sich ungefähr so:
Schwarzwurzeln · Trüffel · Grand Cru Indriya
Emmanuel RenautSeeteufel und Hecht Bisque · Grand Cru Indryia Sauce
Emmanuel RenautMakrele · Grand Cru Vivalto Lungo
David ToutainKalb · Champignons · Grand Cru Vivalto Lungo
David ToutainHolz · Grand Cru Vivalto Lungo · Haselnuss
David Toutain
Viele fidele Gespräche mit all den interessanten geladenen Gästen führten zu einem sehr entspannten Tagesausklang. Auch hier durfte ich viel unterhaltsame „Internetgrößen“ kennen lernen. Allen voran Ida, welche über ihrem Instagram- Account Frühstückskunstwerke teilt oder auch die italienische Fernsehköchin Chiara. Sie brachte mir das fast schon abstruse Wort in Italien für den Thermomix bei. Die nennen ihn dort „Bimby“, was haben wir darüber gelacht.
Ihre Talente kann man auf ihrem persönlichen Blog bewundern. Ebenso ist der Online- Beitrag von Rosana eine Empfehlung wert. Mit ihren brasilianischen Wurzeln schreibt sie aus England über Reisen, Food und was ihr sonst noch so unter den Nägeln brennt.
Als Resümee bleibt mir für dieses Event noch festzustellen, dass entkoffeinierter Kaffee, längst nicht so leicht auszumachen ist, wie ich mir das zuvor gedacht hatte, und ich für meine Teile schon auf der Rückreise aus Lyon in Gedanken die ersten Gerichte, vorwiegend Desserts, konzipiert habe. Davon werdet Ihr sicherlich später mehr lesen.