Ein sehr turbulentes Jahr geht zu Ende. Die Gastroszene schläft nicht, vor allen Dingen nicht in der Spreemetropole. 2014 gilt es nun Revue passieren zu lassen. Es gab viele Höhen aber auch einige Tiefen. Das Thema Kochbuch wurde in den letzten zwölf Monaten noch mehr zum Schwerpunkt, dafür gab es aber leider auch weniger eigene Kreationen zu sehen, doch der Reihe nach.
Anfang des Jahres klang zuerst einmal die Serie „… in 4 Gängen“ aus. Sie beschäftigte sich mit dem Thema „Foodparing“. Mehr als ein Dutzend Teilnehmer aus der deutschsprachigen Foodbloggerszene und professionelle Köchen nahmen an diesem Event teil, um zu den vorgeschriebenen Produkten ein Menü mit Alleinstellungsmerkmal zu kreieren. Das Niveau war von Beginn an sehr hoch, und die Teller einfach großartig. Jede Woche folgte ein neuer Gang, man konnte sich gar nicht satt sehen. An alle Teilnehmer geht noch einmal ein großes Dankeschön, ich habe von außen sehr viel Beachtung und auch Lob bekommen. Teilgenommen haben : Dirk, Wolfgang, Peter Michael Lehner, Stefanie, Hannah, Annette, Uwe, Ariane, Claudia, Heike, Mel, Claudio, Judith, Tanya & Axel und mit als Gewinner der Wildcard Verena und Manuel. Merci!Selbst habe ich mich auch beruflich neu orientiert und meinen Arbeitgeber im Frühjahr gewechselt, Beruflich stelle ich mich nicht komplett um, aber stehen doch nun auch weitere spannende Aufgabenfelder an. Im Pullman Hotel Schweizerhof konnte ich nun schon das ein oder andere sehr interessante Projekt anstoßen. Wir waren eines der teilnehmenden Hotels bei der „Berlin Food Week“. Mit dem „Stadtmenü“ kredenzten wir Gerichte, bei denen das Motto „Gemüse ist unser Fleisch“ galt.
Auch habe ich die Ehre gehabt, zusammen mit Ailine von Aicuisine Gastgeber für ein Dinner in der Miele Gallery zu sein. Wir hatten sogar einen ganz besonderen Gast, beehrte Vijay Sapre, Herausgeber des Effilee Magazins, uns mit seiner Anwesenheit. Ein wundervoller Abend bei einer Top- Location war leider viel zu schnell vorbei.
Es gab aber nicht nur die rosigen Zeiten. In Berlin spielte sich mit einem geplatzten Event der besonderen Art eine mittelschwere Tragödie ab, welche ich so in meiner beruflichen Laufbahn noch nicht miterlebt habe. Der Betreiber der Seite „Highendfood“, Max Vanderveer, veranstaltete ein dreitätiges Kocherlebnis mit den verschiedensten Nachwuchsköchen aus Deutschland und Europa. Doch schon am zweiten Tag fuhr man das ganze Konzept gegen die Wand. Der Besitzer des Veranstaltungsortes forderte die Miete ein. Verschiedene Gerüchte von finanziellen Ungereimtheiten machten die Runde, gestrandete Köche ohne Unterkunft mussten untergebracht werden und kamen zudem nicht unmittelbar an ihr Equipment heran.
Die Suche nach dem Schuldigen wurde hier wie da sofort angestoßen und öffentlich auf Facebook ausgetragen, eine Stellungnahme folgte der anderen. Es war eine Posse, welche Berlin über die Grenzen hinaus nicht gerade positiv darstellte. Viele Gastronomen waren nun sehr vorsichtig gegenüber den Foodbloggern, obwohl M. Vanderveer keinen Foodblog im klassischen Sinne betrieb, sondern „highendfood“ eine Webpräsenz mit durch und durch geschäftlichen Charakter war/ist. Das Image der Blogger musste wieder aufpoliert werden. Gespannt wird man sein, inwiefern diese vermutlich justiziablen Machenschaften rechtlich aufgearbeitet werden und ob der angehende Starkoch es in Zukunft besser versteht, sich seine Kooperationspartner vorher gewissenhaft auszusuchen. And the story goes on…
Ganz anders und komplett professionell geben sich da die Sternefresser. Mit Ihren CookTanks sorgen Sie für einen unverkrampften Austausch zwischen der Elite der Halbgötter in Weiß. Sie treffen sich regelmäßig in den kulinarischen Tempeln Deutschlands um eigene neue Gerichte zu präsentieren und Wissen über Techniken und Präsentationsformen auszutauschen. Die 7. Edition fand zu meinem Glück in Berlin Stadt, ich wurde freundlicherweise eingeladen. Viele tolle Speisen zum Thema „arm aber sexy“ wurden gezeigt. Einzigartig!
Ich selbst habe bedauerlicherweise auch eine sehr üble Erfahrung mit einer Bloggerin gemacht, ich habe mich deswegen auch komplett neu in der deutschsprachigen Foodbloggerszene orientiert. Zu lang und zu kompliziert wäre es, dies hier neu aufzurollen, aber auch zu einschneidend, um das jetzt hier unter den Teppich zu kehren. Wer mehr lesen mag, klickt hier, dort lest Ihr meine Stellungnahme mit der Begründung dazu, warum ich in Zukunft fast schon nicht mehr Foodblogger genannt werden wollte.
Ich erkannte aber neben der Schar an altbekannten Gesichtern in der Szene auch immer wieder komplett neue Seiten und vor allen Dingen vorbehaltslose Autoren außerhalb der bekannten Klischees. Es waren so viele, dass ich mich dazu entschied diesen tollen Schreibern eine Seite als Podium zu schaffen. Sie heißt „Sternekocher“ und handelt von den Machern hinter den Blogs. Ich stelle diese oft über ein Rezept noch lieber aber über ein Interview vor. Viele viele Beiträge sind schon so aufbereitet worden, es wird da nicht langweilig, beansprucht aber auch viel Zeit, so dass ich teilweise gar nicht hinterherkomme.
Zudem entstand eine dritte Domain mit dem Namen Kochbuchecke. Dort gehe ich meinem großem Hobby der Kochbücher nach, welche ich eh schon auf der Berliner Speisemeisterei bespreche, hier aber mit Beiträgen anderer Blogger und freier Schreiber ergänze. Es entwickelt sich hieraus eine kunterbunte Mischung ansprechender Kochbuchtitel verschiedenster Couleur. Drauf schauen lohnt sich allemal.
Die technische Evolution macht auch nicht bei meiner Küche halt. Das neue „Statussymbol“ der Küche, im Volksmund hier und da auch als das iPhone für den Hobbykoch verschrien, hat bei mir Einzug gehalten. Der neue Thermomix kam still und leise und fast unbemerkt auf den Markt. Mit einer Wartezeit von 6 Wochen hat er den Weg zu mir gefunden und mich schon jetzt restlos überzeugt. Der Touchscreen als zentrales Steuerungskonzept hat sich meiner Meinung nach total bewährt. Beim weiteres Konkurrenzmodell wurde obendrein angekündigt. Die KitchenAid drängt mit ihrem „Artisan Cook Processor“ auf den Markt. Einen Vergleichstest mit allen Werten habe ich dafür veröffentlicht. Ich finde die unterschiedlichen Herangehensweisen sehr ansprechend.
So einige Einzelprojekte gesellten sich in dieses herausfordernde Jahr 2014 hinzu, zu viel, um das jetzt aufzuzählen. Sie belebten diese Zeit doch sehr und ich verspreche Euch, 2015 wird nicht weniger interessant, gerade auch wegen der Höhen und auch der Tiefen. Es ist nicht immer alles himmelhochjauchzend.
lieber steffen,
ein toller rückblick auf ein spannendes und aufregendes 2014! danke für die zusammenfassung aus deiner sicht, und für all deine aktionen und deinen einsatz für die food- und bloggerszene! deine berichte lese ich immer gerne und freue mich, dass du uns teilhaben lässt.
auf ein bomben-2015!
deine christine
Liebe Christine,
vielen Dank für diese warmen Worte. Sie sind bei mir sehr gut aufgehoben. Ich bin seit dem ich Deinen Blog gefunden habe, ein großer Fan, obwohl ich reine Backforen hasse. Du bist anders. Ich denke schon seit geraumer Zeit darüber nach, wie wir mal ein gemeinsames Projekt kulinarischer Art durchziehen können. Uns fällt doch bestimmt eines ein, oder?
2015 wird auf jeden Fall voll Bombe!!! Logo!