Letzte Woche ist der „Gault & Millau“ des Jahrgangs 2014 nun auch endlich ausgeliefert worden. Grund genug nach Thomas Platt, u.a. für die F.A.Z. als Gastrokritiker unterwegs, wieder einmal einen Testesser nach einer kulinarischen Momentaufnahme von Deutschland zu bitten. Die 12 Food Art Questions decken dieses Thema ab und geben zudem Einblicke in die Welt von Bernd Matthies, ein nicht nur in Berlin überaus bekannter Journalist, wenn es um die lukullischen Belange hierzulande geht. Ich selbst hatte auch schon das Vergnügen von ihm begutachtet zu werden, das ist jetzt 2 Jahre her und zuletzt lernte ich ihn gar persönlich bei der zweiten Edition des SweetTanks kennen.
Name: Bernd Matthies
Geburtstag: 18.3.53
Geburtsort: Berlin
Wohnort: Berlin
gelerntes Handwerk: Journalist
Info
Studium in Berlin | |
1982/83 | Henri-Nannen-Schule Hamburg |
Seit 1983 | Tagesspiegel |
1. Inspirationen für meinen Job hole ich mir …
…beim Lesen, Essen und Reden übers Essen.
2. Überbewertet finde ich …
… den Hype ums Regionale. Es ist weder notwendig, jede noch so arme Landschaft auf die Speisekarte zu bringen, noch, den gesamten Winter bei Pastinaken und Rosenkohl zu überdauern. Unterbewertet: deutsche Köche – jedenfalls im Ausland.
3. An der deutschen Gastronomielandschaft finde ich …
…gut: die Offenheit für neue Ideen und Stilrichtungen,
und schlecht, dass die meisten guten Köche die Alltagsküche vernachlässigen und viele sehr gute sich in unnützen Details verlieren.
4. Zuletzt war ich essen bei …
Vergessen wir das. Zuletzt gut essen war ich bei Tohru Nakamura im Werneckhof in München und bei Bobby Bräuer daselbst. Fabelhaft schräg: ein Austern-Barbecue im Herbst bei Paul Cunningham im Henne Kirkeby Kro in Dänemark.
5. 3 Eigenschaften, die ich gerne hätte sind …
… Drei? Ach. 30, 40 …
6. Mein Lieblings- Handwerksgerät ist …
… Messer und Gabel. Edelstahl, von Jensen oder Pott.
7. Ich habe ca. 300 Kochbücher und mein Lieblingsbuch heißt …
…Der große Neuner-Duttenhofer – Nutzwert statt Schaulust.
8. Die für mich wichtigste Errungenschaft im gastronomischen Bereich der letzten 10 Jahre ist …
…die Wiederentdeckung des Purismus.
9. Mein letztes Mahl besteht aus …
Tim Raues Peking-Ente und einer Flasche Clos d´Ambonnay, weil ich mir dann um die Rechnung keine Sorgen mehr machen muss.
10. … und das würde ich am liebsten verspeisen mit …
… meiner Frau. Und wenn Eckart Witzigmann grad da ist, bitte, gern…
11. Der Küchenchef, welcher mich am nachhaltigsten prägte, ist
Das wüsste ich, wenn ich Koch wäre. Übertragen auf meine Arbeit: Wolf Schneider, Wolfram Siebeck, Gert v. Paczensky
12. Mein Lebensmotto lautet:
Das Leben ist zu kurz, um lange nach einem Motto zu suchen.
Zu guter Letzt 3 unbedingt anzusehende Genuss- Webseiten:
http://mustafas.de
http://bras.fr
http://pinard.de