Viele nützliche Dinge haben wir doch nur dem puren Zufall zu verdanken, voraus gesetzt man glaubt an Zufälle. Denken wir doch mal an den Tesafilm, oder das Penicillin, die Röntgenstrahlen, die Teflonpfanne, den Klettverschluss, das Porzellan, Viagra, Post Its oder gar den Kugelschreiber.
Man gibt diesen Zufallsprodukten ja sogar einen eigenen Namen: „Serendipität“.
Earl Grey ist so ein Zufallsprodukt und ich mag den nicht mehr missen. Jetzt zu den Herbstagen wird ja sowieso die Teebox des öfteren gezückt, so dass man diesem Tee auch seine besonderen Begleiter gönnen möchte. So ein windiges Herbstwochenende ist doch nur mit einer Tasse „Earl Grey, heiß“ *, Scones und Orangenmarmelade sowie der aktuellen Sonntagszeitung rundum perfekt, oder?
Entstanden ist er, wie schon angemerkt, per Schicksalschlag bei einer etwas turbulenderen Schifffahrt, die dazu führte, dass Bergamotteöl sich über den transportierten Teeballen ergoss. Bei Ankunft entschied Lord Grey sich dafür, diesen Tee nicht zu vernichten, sondern erst einmal zu verkosten. Der kam im Bekanntenkreis so gut an, dass man sich dazu durchrung, diesen Tee in den Handel zu bringen. So kam er dann auch irgendwann zu mir.
Scones und Orangenmarmelade sind ja an und für sich sowieso schon eine Leckerei, doch konnte mein BMI sich nicht mit der traditionellen Clotted Cream, welche in England dazu gereicht wird, anfreunden.
Zutaten
…für die Orangenmarmelade
- 500 g Orangenfruchtfleisch
- 250 g Gelierzucker 2:1
- 1 x Sternanis, 2 x Pimentkörner, 1 x Nelke, 1/2 x Vanilleschote, 1 x Messerspitze Lebkuchengewürz
..für die Scones
- 450 g Weizenmehl
- 110 g Margarine
- 110 g Zucker
- 1 Packg. Backpulver
- 200 ml Vollmilch
- 20 g halbgetrocknete Weintrauben
und natürlich rechtzeitig ein Tasse Earl Grey Tee „heiß“.
Zubereitung
…der Orangenmarmelade
- Das Fruchtfleisch sollte frei von Kernen sein, das heißt diese und eventuelle Silberhäutchen entfernen.
- Dieses nun zusammen mit den restlichen Zutaten in einen Brotbackautomaten geben und das entsprechende Programm einstellen.
- Die fertige Marmelade in abgekochte Einweckgläser abfüllen und gegebenenfalls zum längeren Einwecken noch für zehn Minuten geschlossen abkochen.
- Herausnehmen und auf den Deckel stellen und auskühlen lassen.
…der Scones
- Das Mehl wird mit dem Backpulver, dem Zucker, den halbgetrockneten Weintrauben und der Margarine gut vermengt.
- Die Milch nun zugeben und zu einem Teig kneten und diesen auf einer Fläche, welche mit etwas Mehl bestreut ist, 2 bis 4 Minuten gut durchkneten.
- Den Teig nun mittels Rollholz ausrollen. Er sollte danach ca. 2 cm hoch sein.
- Den Teig nun mit einem Ring (4 cm Durchmesser) ausstechen und die Rohlinge auf ein Blech mit Backpapier legen. Dabei gut 4 cm Abstand lassen.
- 15 Minuten ruhen lassen.
- Ofen auf 200 °C vorheizen und die Scones ca. 15 Minuten golbraun backen.
- Fertig.
Und jetzt einfach nur ausruhen…!
* (So hat Jean Lux Picard den immer auf der Enterprise bestellt, per Replikator. Frage mich, wann das Ding Einzug in die Otto- Normalbehausung hält, dann wird es wohl schlagartig keine Köche, Küchen, Foodblogs, Super- & Lebensmittelmärkte und und und mehr geben. OMG!)
..na ich hoffe der „Replikator“ bleibt uns noch sehr lange erspart, so dass wir uns auch noch weiterhin so wunderbar über Scones und Orangenmarmelade austauschen können. Wenn die Saison auf Mallorca wieder beginnt, dann werde auch ich meine Vorräte mit selbstgemachter „Marmelade“ auffüllen. Ich beziehe meine Früchte direkt von der Insel. Wunderbar ist auch eine Marmelade aus „Bitterorangen“, dann gebe ich gern etwas guten Whisky dazu… aber das natürlich reine Geschmacksfrage.
Die Pflaumenkonfitüre ist und bleibt natürlich der Oberhammer, die Reserven der letzten Produktionsreihe lichten sich so langsam und noch bin ich guter Dinge… die Orangenmarmelade ist da natürlich nur ein „Ergänzungsmittelchen“ aber in Verbindung mit dem Tee auch nur schwer zu toppen. Dein Wissen um die Konfitürenverordnung ehrt Dich wieder einmal…!